Kampf dem Döner! Komme, was wolle!

Döner Kebab
Döner Kebab(c) imago/Arnulf Hettrich
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"Stark riechende Speisen verboten" Piktogramme, die das aussagen, klebten bereits in den Wiener Linien - obwohl die Abstimmung noch nicht beendet war. Das ist lächerlich.

"Wir danken für Ihr Vertrauen!" Sticker wie diese sind bei jeder größeren Wahl vorbereitet, damit sie am Tag danach über die Plakate der Parteien geklebt werden können. Erleidet eine Partei dabei eine ziemlich heftige Niederlage, wird man sich wohl überlegen, ob man die Überklebungen dann tatsächlich anbringt. Aber gut, selbst wenn, es ist ja nichts verhaut. Und Danke sagen kann man ja trotzdem, auch wenn es nur an wenige Wähler gerichtet ist. Konsequenzen hat das ja ohnehin keine.

"Stark riechende Speisen verboten" Sticker wie diese sind mittlerweile in einigen Garnituren der Wiener U6 zu sehen - nicht in diesem Wortlaut, sondern als Piktogramm. Aber es ist klar, dass Döner und Co. hier nicht mehr erlaubt sein sollen. Dass diese Pickerl bereits angebracht wurden, obwohl eine entsprechende Abstimmung auf der Website der Wiener Linien noch gar nicht beendet war, ist allerdings lächerlich.

Erst lässt die zuständige Stadträtin Ulli Sima mit großem Trara eine solche Befragung starten - und dann wird schon ein Verbot lanciert, ehe die Ergebnisse feststehen. Und ja, das ist etwas Inhaltliches. Das ist mehr als ein „Wir danken für Ihr Vertrauen!“

Jetzt ist eine solche Abstimmung über ein Verbot einzelner Speisen an sich schon ein demokratiepolitisches Armutszeugnis. Aber dass das Ergebnis in Wirklichkeit völlig egal ist, dass fertige Sujets schon produziert und affichiert sind, ohne dass es ein Ergebnis gibt, ist ein ausgestreckter Mittelfinger in Richtung all jener, die an dieser Abstimmung teilgenommen haben.

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