"Ziemlich beste Freunde" heißt jetzt "Mein Bester und ich"

"Mein Bester und ich"
"Mein Bester und ich"MOTION PICTURE ARTWORK
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Die französische Komödie wurde in den USA neu verfilmt. Von einem neuen Regisseur. Aber ist ein Regisseur, der einen Film kopiert, noch ein Regisseur?

Es ist wieder passiert. Wie von fast jedem erfolgreichen nicht englischsprachigen Film hat Hollywood ein Remake gedreht. Diesmal hat es die französische Komödie "Ziemlich beste Freunde" aus dem Jahr 2011 erwischt. Unter dem Titel "The Upside" (deutscher Titel "Mein Bester und ich", Kinostart: 21. Februar) läuft die Neuverfilmung mit Kevin Hart und Bryan Cranston (aus "Breaking Bad") in den Hauptrollen seit dem vergangenen Wochenende in den amerikanischen Kinos und ist wenig überraschend auf Platz eins der Charts eingestiegen.

Nun ist verständlich, dass sich die Produzenten einen garantierten Kassenschlager nicht entgehen lassen – das verwöhnte US-Publikum mag nun einmal keine synchronisierten oder untertitelten Filme. Und die (wahre) Geschichte von "Ziemlich beste Freunde" birgt nicht das geringste Risiko zu floppen.

Aber wie kann es ein durchaus renommierter Regisseur wie Neil Burger, der schon viel beachtete Filme wie "Ohne Limit" und "Die Bestimmung - Divergent" inszeniert hat, mit seiner Selbstachtung vereinbaren, einen ausländischen Film einfach nachzudrehen? Mit derselben Prämisse, denselben Gags. Wo bleibt denn da die Herausforderung, der künstlerische Anspruch, die eigene Handschrift? Ist es für einen Filmemacher nicht eine Bankrotterklärung, sich für so einen Job herzugeben? Denn was genau vom Erfolg dieses Films ist sein Verdienst? Was war seine Leistung?

Ist in diesem Fall der Titel "Director" überhaupt noch gerechtfertigt? Wäre für jemanden, der nach den Ideen eines anderen Szenen abdreht, ein Titel wie "Cinematographer" oder "Director of Photography" nicht passender? Kommen Ihnen bekannt vor, diese Bezeichnungen? Ja, es gibt sie schon. Wofür sie stehen? Kameramann.

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