Die SPÖ mag Schnitzel – aber die Bobos nicht mehr

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Die Sozialdemokratie entdeckt das Schnitzel. Und die Parteivorsitzende erlebt ihren ersten kleinen Shitstorm.

Es war ein weiteres absurdes Schauspiel in der an Absurditäten reichen Welt von Twitter. Pamela Rendi-Wagner, dort üblicherweise wohl gelitten, erlebte am Wochenende bei schönstem Sommerwetter ihren ersten kleinen Shitstorm. Am Samstag hatte sie getwittert: „Die heimische Landwirtschaft ist klein-strukturiert und produziert Fleisch in Top Qualität. Darauf sind wir stolz! Entscheidend sind faire Preise für die Bauern, Tierschutz und leistbares Fleisch. Denn das Schnitzel darf nicht zum Luxus werden!“ Mehr hat es nicht gebraucht.

Dafür twitterten dann (auf Twitter) namhafte Sozialdemokraten: „Hat Twitter schon entschieden, was der Pöbel essen soll?“ Oder: „Ignorante, empathieunfähige Bobos!“

Die SPÖ entdeckt ihre Volksnähe. Oder gibt zumindest dem kleinen Mann zu verstehen, dass sie ihn noch versteht. Rendi-Wagner nahm offensichtlich, ohne darauf einzugehen, Bezug auf eine Debatte aus Deutschland. Ihre Gesinnungsfreunde von der SPD haben sich da für höhere Steuern auf Fleisch ausgesprochen.

Wie immer man zu dem Thema an sich auch steht: Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn eine Partei wie die SPÖ draufkommt, dass die Politik, die Sozialen Medien oder wer auch immer die Menschen nicht allzu sehr bevormunden sollten. Und dass Österreich nicht Deutschland werden soll, ist natürlich auch ein löblicher Ansatz.

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