Falafel macht Terroristen

Michelle Bachmann (56) ist US-Abgeordnete vom ganz konservativen Flügel der Republikaner, im Gesicht sichtlich auch konserviert und jemand, den man an sich bei uns nicht kennen muss.

Michelle Bachmann (56) ist US-Abgeordnete vom ganz konservativen Flügel der Republikaner, im Gesicht sichtlich auch konserviert und jemand, den man an sich bei uns nicht kennen muss. Sie ist eine arge christliche Fundi und, wie sie jüngst in einem bemerkenswerten Interview offenbarte, auch eine Kreuzritterin – gegen arabisches Essen.

Beim Besuch einer Schule in Minneapolis habe sie nämlich gesehen, dass es in der Kantine Falafel gegeben habe, die frittierten Bällchen aus pürierten Kichererbsen und allerhand Gewürzen. „Oh my God!“, entfuhr es ihr da. Falafel sei die erste Stufe zum Heiligen Krieg! „Falafel ist ein Einstiegsessen. Danach greifen die Kinder zu Shawarma und sagen bald ,Hey, das ist gut! Ich frag' mich, was sonst noch aus Arabien kommt.‘ Und ehe man sich's versieht hören unsere Kids arabische Musik, lesen den Koran und planen Angriffe auf unser Heimatland.“ Übrigens sei Hummus (die Kichererbsenpaste) ja auch so ein „furchteinflößendes Zeug“. Die Lady folgerte: „Wir müssen diese Terrorküchlein stoppen, bevor sie uns noch mehr infiltrieren!“

Nun, Falafel gilt auch als Nationalgericht Israels, Mrs. Bachmann, also Vorsicht, das könnte die irritieren. Was lernen wir aus allem: Der Burger ist oft nur die erste Stufe zum Idioten. WG


E-Mails an: wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2012)

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