Tierische Angst

In einer Aussendung mutmaßte die FPÖ am Mittwoch, dass es ein SPÖ-Geheimpapier gebe.

In einer Aussendung mutmaßte die FPÖ am Mittwoch, dass es ein SPÖ-Geheimpapier gebe. In diesem stehe, dass auch ein Wehrdienst für Haustiere eingeführt werde, wenn die SPÖ ihre Forderung nach einer Abschaffung der Wehrpflicht nicht durchbekomme. So könnte der Wellensittich einer Pensionistin als Brieftaube fungieren, der Eber eines Bauern wiederum als Frontschwein und die Ossiachersee-Karpfen eines Fischzüchters als Kampfpiranhas.

Doch wer vermag zu sagen, ob hinter dem FPÖ-Scherz nicht doch ein Körnchen Sorge der Partei vor einer Tierrekrutierung steckt? Schließlich verstand es gerade die FPÖ immer wieder, Tiere politisch einzusetzen. Man denke nur an Barbara Rosenkranz, die in einem YouTube-Video mit ihrem Hund posierte. Oder Kurt Scheuch, der mit Schlange, Echse und einer Vogelspinne auftrat. Nachdem die Tiere die einzigen sind, die momentan mit der FPÖ koalieren wollen, wäre eine gewisse Furcht vor einer Tierwehrpflicht verständlich.

Auch auf Ex-Freiheitliche schwappte die Angst vor einer Tierwehrpflicht bereits über. So will sich BZÖ-Mandatar Stefan Petzner nie mehr bauchfrei zeigen, damit sein Delfin nicht eingezogen wird. AICH


E-Mails an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.01.2013)

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