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Der Fußballer als Optimist

Schon der einstige Barcelona-Stürmer Hans Krankl wusste zu berichten: „Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär!“

Dass es aber nun gleich ein 6:1 wurde und Barcelona so Paris SG in der Nachspielzeit doch noch aus der Champions League warf, erwarteten nach dem 0:4 im Hinspiel auch nur die größten Optimisten unter den Katalanen. Und der Sensationserfolg strafte wieder einmal eine alte Fußballerweisheit Lügen: „Ein Spiel dauert 90 Minuten.“ Von wegen, denn sonst wäre Paris aufgestiegen.

„Hat halt nicht sollen Seine“, wie man in der französischen Hauptstadt zu sagen pflegt. Dass ein Fußballspiel erst gegen Ende so richtig spannend wird, ist jedenfalls schon länger bekannt. „Ab der 60. Minute wird Fußball erst richtig schön. Aber da bin ich immer schon unter der Dusche“, resümierte etwa einst der Mittelfeldspieler Andreas Herzog. Wichtig ist zudem, dass man nie zu früh aufgibt. Man denke nur an Toni Pfeffers legendären Spruch „Hoch wer'n mas nimma g'winnen“, als Österreich 1999 zur Pause 0:5 gegen Spanien zurücklag. Immerhin fielen dann in der zweiten Halbzeit noch vier Tore. Für die Spanier, versteht sich. Endstand 0:9.

Tormann Franz Wohlfahrt erklärte damals nach dem Spiel: „Mit mir in absoluter Hochform hätte es ein 0:8 gegeben.“ Den Optimismus, den gibt es also nicht nur unter den Spaniern. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

(Print-Ausgabe, 10.03.2017)

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