Easyjet, die Billigfluglinie, übersiedelt wegen des Brexit nach Wien.
Easyjet ist deswegen so billig, weil man dort dem Vernehmen nach selbst fliegen muss. Kanzler Christian Kern stattete gestern jedenfalls schon einmal einem Easyjet-Flieger auf dem Flughafen in Schwechat einen Besuch ab, um sich vor diesem ablichten zu lassen. „Ein echtes Start-up“, freute sich Kern.
Sebastian Kurz, der sparsame Economyclass-Flieger, überlegt schon, wie er das toppen kann: Er wird bei seiner nächsten New-York-Reise einfach auf dem Flügel eines Easyjets Platz nehmen. „So kann ich die soziale Kälte, die mir zwangsläufig vorgeworfen werden wird, schon einmal persönlich kennenlernen“, sagte Kurz bei einem Pressegespräch in sicherer Entfernung zum Kanzler. Bei der AUA wäre das früher nicht so einfach möglich gewesen: Da hätte auf dem anderen Flügel ein Roter sitzen müssen.
Christian Kern wiederum gefiel es im Cockpit hervorragend. Die schwarze Sonnenbrille nahm er danach gar nicht mehr ab. „Hier spricht Ihr Kapitän!“, hallt es jetzt nächstens über den Ballhauplatz. Und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil plant, den Easyjet als Abfangjägerersatz einzusetzen. Das Modell kommt wesentlich billiger als der Eurofighter, da das Bordmenü wegfällt. Und zum Am-Boden-Herumstehen reicht so ein Easyjet auch. (oli)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.07.2017)