Aufgedeckt

Der „Falter“ hat nun also aufgedeckt, dass Sebastian Kurz bereits im Herbst 2016 (!) geplant hat, die ÖVP zu übernehmen. Ja, aber hallo!

Wer hätte das für möglich gehalten? Herbst 2016 – wir erinnern uns: Das war die Zeit, als „Django sitzt fest im Sattel“ zum geflügelten Wort wurde. Er hatte zuvor die Nation, seine Partei, und da vor allem wieder die Unternehmer, mit der großen Steuerreform in Begeisterung versetzt. Danach war dann in der SPÖ der charismatische Werner Faymann durch den drögen Christian Kern ersetzt worden. Und dann gewann auch noch der Kandidat der ÖVP-Bürgermeister, Alexander Van der Bellen, die erste Stichwahl zur Bundespräsidentenwahl.

Im Herbst 2016 war der Weg für Reinhold Mitterlehner ins Kanzleramt vorgezeichnet. Niemand, absolut niemand hätte damals damit gerechnet, dass er dereinst abgelöst werden könnte. Und wenn, dann von Reinhold Lopatka oder Günther Platter. Aber doch nie und nimmer von Sebastian Kurz, diesem damals knapp 30-jährigen Jungspund.

Dabei hatte es der Bursche faustdick hinter den Ohren. Und hinter dem Rücken aller die Machtübernahme in der ÖVP geplant. Dank des „Falter“ wissen wir das nun auch. Er hat ein Dokument von zeithistorischer Dimension vorgelegt. (oli)

Reaktionen an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2017)

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