Pizzicato

Influencer

Das Wort Influencer wurde in Deutschland zum Anglizismus des Jahres gewählt.

Viele Menschen, die sich noch an Zeiten erinnern können, als Influenza Latinismus des Jahres war, werden sich nun fragen: What the fuck is that?

Nun, ein Influencer platziert ein Produkt in der schönen neuen Medienwelt und wird dafür im besten Fall auch bezahlt. Peter L. Eppinger hat hier zuletzt große Erfolge gefeiert. Christian Kern wiederum hat vor allem auf die Influencer auf Twitter gesetzt. Das Problem war nur, dass deren Zugang zur realen Welt einigermaßen eingeschränkt ist, sodass das Produkt sich nur in einer Nische durchgesetzt, die Vorherrschaft auf dem Markt aber verloren hat.

Die FPÖ wiederum hat das Problem, dass ihr begnadetster Influencer nun mit Polizeipostenbesuchen und Polizeipferdeauswahlverfahren zugedeckt ist und kaum noch zum Influencen kommt. Die Grünen wiederum haben ihren Influence überhaupt mehr oder weniger verloren. Auch sie haben ihr Produkt an den Bedürfnissen der wirklichen Welt weitgehend vorbeiplatziert.

Wie der Fisch im Wasser in der Welt der Influencer ist hingegen Matthias Strolz. Die von ihm promotete Serie „Die Fürsten der Finsternis“ war – in der gegenderten Version – in Niederösterreich jüngst ein großer Quotenerfolg. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2018)

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