Pizzicato

Er soll heute nicht stören

Ah, Feldkircher Fasching! Da geht einem das Trumptheater doch am A... vorbei.
Ah, Feldkircher Fasching! Da geht einem das Trumptheater doch am A... vorbei.Greber
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Wir wollen heute ausnahmsweise kein Trump-Bashing betreiben.

Dass der Boss im Weißen Haus zumindest eine schadhafte Lötstelle an der Platine hat, ist eh zum Abwinken bekannt, und das macht das obsessive Kommentieren jedes Furzes nicht unbedingt geistvoller. Also vertagen wir die nächste Folge der Serie „Dögel den Donald" (gefühlsmäßig Nummer 1001), weil's auch starke Indizien auf Publikumsermüdung und sogar massive Widerborstigkeiten in der nicht-medial realen Welt gibt, und schreiben über Gemütserfrischenderes.

Etwa über die Geräusche, Gerüche und Augenblicke, die bereits andeuten, dass der Jahreskreis in die Phase des Lichten und Milden eintritt, mit aufsteigenden Tendenzen in Äderchen und Ästen. Plötzlich zwitschern um sechs Uhr vor dem Haus wieder Vögel, noch zurückhaltend, aber das Eis der wintermorgendlichen Stille hat Risse. Der Busch in der Baumgruppe, der stets als Erster ausschlägt, hat seit 31. Jänner grüne Triebe. Die Tage sind länger, das Licht ist bunter, die Luft hat eine Spur Süße (Pollenallergiker, pardon!).

Die Ferienwoche ist schön. Weiße Skipisten unter gasflammenblauem Himmel, kaltes Bier in der Sonne, und dass der Anteil der Österreicher, die nie Ski fahren, seit 1987 von 47 auf 64 Prozent gestiegen ist, lässt Pistenteufel eigentlich noch mehr lächeln: Wenn es dort wie in der Tokioter U-Bahn zugeht, ist das ja net das Wahre.

Also wollen wir entspannt, mit Genuss und ein wenig Dankbarkeit in die Welt schauen. Der Donald soll sich derweil ducken. (wg)

Reaktionen an: wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2018)

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