Pizzicato

Mozartstädter Wassermelonen

Um Wortwiederholungen zu vermeiden, braucht man Synonyme. So drückte die Alpenrepublik am Donnerstag den Mozartstädtern die Daumen, damit die Bullen in Europa erfolgreich sind.

Auch in der Meisterschaft liegen die Mozartstädter ja voran, vor Vertretern der Murmetropole und den Stahlstädtern. Bei den Wiener Vereinen klappt es heuer hingegen nicht so richtig – vielleicht, weil ein gutes Synonym für die Hauptstadt fehlt. Schreibt man von Donaustädtern, fühlen sich 22 der 23 Bezirke nicht angesprochen. Und Ausdrücke wie die Hofburger, die Stephansdomler oder die Sisistädter haben sich irgendwie auch nie durchgesetzt.

Zurück zur Mozartstadt: Für Kopfzerbrechen sorgt die Frage, welches Synonym man für das nahende schwarz-grün-pinke Bündnis erwählen soll. Die „Salzburger Nachrichten“ orten eine „Wassermelonen-Koalition“, die „Kronen Zeitung“ eine „Dirndlkoalition“. Nichts wurde es jedenfalls mit einer Mailänder Koalition (schwarz-rot oder schwarz-blau, je nachdem, welchen Mailänder Fußballklub man präferiert), aber Domstädter sind die Salzburger auch so.

Synonyme muss man zudem für die Landesräte finden, könnten doch künftig ein grüner und ein pinker Schellhorn in der Salzburger Landesregierung sitzen. Wobei der pinke vielleicht doch Mandatar in Wien bleibt – also in der anderen Mozartstadt. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2018)

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