Pizzicato

Die Königin von Wakanda

Wo, wenn nicht in Paris sollte sich die Moderevolution schon ereignen? Dort, wo sich die revolutionäre Stimmung auf der Straße oft mit dem Dernier Cri der kreativen Szene mischte.

Wo einst Coco Chanel oder Yves Saint Laurent die neuen Trends markierten, ist es jetzt eine schwarze Superwoman. Nicht von den Catwalks, den Laufstegen der Modeschauen in den großen Museen, ist die Rede, sondern vom Centre Court der French Open in Roland Garros und von einer Modedesignerin namens Serena Williams.

Vor zwei Wochen, bei der britischen Prinzenhochzeit, trug der Tennisstar ein lachsrosa Kleid mit einer Hutkreation, die in Colorado oder Arizona leicht als Feder durchgegangen wäre. Zum Comeback im Tenniszirkus nach ihrer Babypause erschien Williams jetzt im schwarzen Catsuit und setzte so ein modisches Statement, das Schule machen wird. Ihre Gegnerinnen versetze das Outfit der Amazone in Angst und Schrecken – und womöglich auch Dominic Thiem und Konsorten. „Ich fühle mich wie eine Kriegerin, wie die Königin von Wakanda“, sagte sie in Anspielung auf den schwarzen Superhelden-Film „Black Panther“. Wham. Boom. Bang.

Puristen mag es ein Gräuel sein: Der „weiße Sport“ ist längst nicht mehr weiß. Was sie wohl im Tennis-Mekka Wimbledon dazu sagen werden? Nicht nur die Royals sind vorgewarnt. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2018)

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