Die armen reichen Müllsünder

Wegwerfer aller Länder, bringt's euren Müll herbei und schmeisst's verdammt nochmal nix in die Pampa!
Wegwerfer aller Länder, bringt's euren Müll herbei und schmeisst's verdammt nochmal nix in die Pampa! The Simpsons
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Welche Deppen schmeissen eigentlich Zeug einfach so in die Landschaft? Und wieso bringen offensichtlich nicht minderbegüterte Menschen ihren alten Kühlschrank nicht zum Sammelzentrum, sondern stellen ihn proletenhaft neben den Altpapiercontainer?

Wenn die Umweltorganisation Global 2000 aufruft, man möge in der Aktionswoche zum World Clean-up Day (15. September) einen schönen Herbstspaziergang machen, die Augen offenhalten und Abfall aufklauben (www.global2000.at/aktionswoche-muell-natur), so treffen die Grünleutchen beim „Pizzicato" diesmal wirklich einen Nerv. Aber nicht nur, weil es einem angesichts des Streuguts längs heimischer Freilandstraßen graust (typische Relikte: die silbrigblauen Dosen eines eher bekannten Energiegetränks und die Papiersackerln von McDagobert's): Nein, es geht um ein Auto - einen Van der nicht ganz billigen Sorte, mit W-Nummerntafel, der da voriges Wochenende am Rand einer Gemeinde unweit der Stadtgrenze in NÖ vor einer Müllsammelinsel hielt.

Es entstieg ein Pärchen mittleren Alters, nicht ganz billig gekleidet, doch man ahnte als Vorbeifahrender, dass da etwas im Busch war, weil sie so auffällig unauffällig herumschauten. 50 Meter weiter zeigte der Rückspiegel, wie sie einen Eisschrank aus dem nicht ganz billigen Van zerrten und einfach so abstellten. Bei einer normalen Müllinsel für Glas, Papier und Co., wo Sperrmüll abzulagern erstens nach Hausverstand, zweitens nach Sitte und drittens unübersehbar beschildert verboten ist.

Das Teil könnte man an sich auch im bekannten, ganz leicht zu findenden Altstoffsammelzentrum der betreffenden Gemeinde nur etwa 300 Meter entfernt abgeben, für wenige Euro oder unter Umständen sogar gratis. Aber da reut einen die Kohle halt dann doch, wenn man sie auch ins nicht ganz billige Auto stecken kann. (wg)

Reaktionen an: wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2018)

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