Stammtisch mit Brexit-Hangover

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Immer nur Brexit, Theresa May und die britischen Sonderwünsche: Die Brexit-Verhandlungen rauchen den Staats- und Regierungschefs bereits bei den Ohren heraus - da geht man schon mal auf ein Bier.

Und manchmal hilft gegen den Brexit-Hangover in Brüssel nur eine belgische Spezialität: Moules et frites, Muscheln und Pommes, heruntergespült mit einem kräftigen Schluck Bier. Also taten sich Emmanuel Macron und Angela Merkel zu mitternächtlicher Stunde auf einen Absacker in einer Brasserie an der Grand Place zusammen, in Begleitung der Connaisseurs Charles Michel und Xavier Bettel, dem belgischen und luxemburgischen Premier.

„Es war super. Wir hatten Fritten und ein Bier“, berichtete Bettel am nächsten Morgen. „Auch wenn wir Politiker sind, sind wir auch Menschen.“ Der bezahlte übrigens die Zeche, nachdem seine Koalition nach den Wahlen am Sonntag mit Ach und Weh im Amt bleibt. Nicht mit dabei am Stammtisch waren übrigens Sebastian Kurz oder Giuseppe Conte. Womöglich lag es auch nur daran, dass sie lieber dem Vino rosso zusprechen – oder einem staubtrockenen Grünen Veltliner. Die vier Politzecher liefen sich – wie das Leben eben so spielt – beim Heimweg zufällig über den Weg.

Apropos Ach und Weh: Merkel hatte Trost und Rat durchaus Not in den Berliner Koalitionswirren. „Wer sagt es ihr?“, fragt die „Zeit“. Ja, wer übernimmt die Aufgabe, ihr zu sagen, dass es Zeit wird zu gehen? Sicher nicht Macron, Michel oder Bettel. (vier)

Reaktionen an:thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.10.2018)

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