Die SPÖ reihte den Kärntner Landeshauptmannsohn Luca Kaiser auf den aussichtslosen neunten Platz für die EU-Wahlliste. Ihm wurde Julia Herr vorgezogen. Das wollte man aber bloß nicht mit Kaisers Tweets oder gar den Nepotismusvorwürfen begründen.
Drozda: Wir reihen die Kandidaten hinter Andi Schieder nur nach dem Reißverschlusssystem: Frau – Herr – Frau – Herr. Und darum bekommt jetzt Frau Herr den Listenplatz, den Luca Kaiser wollte.
Rendi-Wagner: Außerdem sind wir nach einer EU-Richtlinie gezwungen, die Kandidaten nach der Postleitzahl zu ordnen. Und die Kärntner Postleitzahlen beginnen nun einmal mit einem Neuner.
Drozda: Ja, hätten die Kärntner halt einen Kandidaten aus 1010 Wien vorschlagen müssen, dann hätten sie einen besseren Platz erhalten.
Rendi-Wagner: Und dann wäre da noch die Sache mit der Uefa-Fünfjahreswertung. Aber Thomas, das kannst du besser erklären.
Drozda: Ja, leider haben Wolfsberg und die Austria Klagenfurt zu wenige Punkte in der Champions League gesammelt, und deswegen wird Kärnten bei einer Europawahl natürlich nach hinten gereiht.
Rendi-Wagner: Aber Kärnten ist uns schon wichtig. Es liegt unserer Meinung nach in den Top Ten der österreichischen Bundesländer.
Drozda: Jetzt müssen wir das nur noch dem Papa vom Luca erklären, der versteht das sicher. Pamela, magst nicht du ihn anrufen? (aich)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2018)