Rache an Deutschland

Im Streit um die deutsche Pkw-Maut stellt sich der Generalanwalt am EuGH gegen die österreichische Rechtsansicht. Es ist also an der Zeit, hierzulande Gegenmaßnahmen anzudenken.

So dürfen deutsche Studenten selbstverständlich auch weiterhin bei uns studieren. Allerdings wird eine Mensamaut eingeführt. Wer „ne Apfelschorle“ statt eines „Apfelsaft g'spritzt“ bestellt, muss das Doppelte zahlen. Wer „die“ Cola statt „das“ Cola sagt, wird zur Strafe gleich exmatrikuliert. Die Maßnahme ist europarechtskonform, weil sie ja alle Studenten gleich trifft.

Auch auf den Skipisten bleiben unsere Nachbarn willkommen. Leider fallen die Liftpreise aber künftig doppelt so hoch aus. Nur wer beim Einstieg in den Sessellift fehlerfrei „Ich bin so schön, ich bin so toll, ich bin der Anton aus Tirol“ singt, erhält die Hälfte des Preises in der Bergstation refundiert. Wer fragt, ob er nun „beim Dieter im Recall“ sei, muss hingegen noch einmal nachzahlen.

Vielleicht kann man sich aber auch auf eine gütliche Lösung mit Deutschland einigen. Ein Gipfeltreffen beider Länder in Gijón soll wie schon einmal ein gutes Ergebnis für beide Seiten bringen. Österreich hat zunächst Verhandlungen in Córdoba vorgeschlagen, diese Idee hat aber der deutsche Verkehrsminister, Andreas Scheuer (CSU), zurückgewiesen: „I bin ja net narrisch!“ (aich)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2019)

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