Schülerstreik

Schüler wollen also nun streiken.

Manch Lehrer, die mit unaufmerksamen Schülern konfrontiert sind, werden sich jetzt fragen, was daran das Neue sein soll. Nun, die Schüler wollen gar nicht erst in die Klasse kommen, sondern für den Klimaschutz auf die Straße gehen. Demomotivierte statt demotivierte Schüler quasi.

Für die Politik ist die Sache heikel. Einerseits will man junge Leute nicht an ihrer persönlichen Entfaltung hindern, andererseits kann Demonstrieren kein Entschuldigungsgrund für das Fernbleiben von der Schule sein. Sonst kommt als Nächstes noch niemand zur Mathematikschularbeit, weil gegen die Zahl Pi demonstriert wird. Und das kann dauern, bis man die Demo-Plakate gegen diese Zahl fertig gemalt hat. Als Gegenreaktion wollen nun aber auch schon die ersten Lehrer demonstrieren gehen. Mit einer großen Pause nach den ersten zwei Stunden und Demo-Ende zu Mittag.

Inmitten dieser schwierigen Situation hat die Regierung aber wieder einmal eine Lösung gefunden. Sie führt den persönlichen Demo-Tag für Schüler und Lehrer ein. Jeder darf sich einen Tag aussuchen, an dem er demonstrieren kann und nicht in die Schule gehen muss. Lehrern und Schülern wird dafür eine breite Auswahl zugestanden: Sie können ihren persönlichen Demo-Tag wahlweise in den Sommer-, Herbst- oder Semesterferien nehmen.(aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2019)

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