Auf den Zeiger gehen

Nach dem Brexit steht das nächste europäische Streitthema auf dem Programm: die Zeitumstellung. Die Frage, ob es dauerhaft Winter- oder Sommerzeit werden soll, spaltet die Gesellschaft.

Österreich prüft verschiedene Varianten. So ist Norbert Hofer für die ewige Winterzeit. Die Uhrzeiger sollen dafür künftig schneller gehen (bis zu 140 km/h) und ohne Abbiegeassistenten die Runde machen. Heinz-Christian Strache will die Zeitumstellung den Wirten überlassen. Sie können künftig zwei verschiedene Räume in ihrem Lokal einrichten: einen für Raucher mit Winterzeit und einen für Raucher mit Sommerzeit. Sebastian Kurz weiß noch nicht, wofür er ist, aber er betont, als Erster dafür gewesen zu sein. So habe er bereits im Wahlkampf mit dem Slogan „Es ist Zeit“ geworben.

Aus Peter Pilz' Liste wird man nicht schlau. Sie antwortet auf die Frage, wann und wie die Zeitumstellung erfolgen soll, immer nur „Jetzt!“. Die SPÖ will die Zeit auf 2017 zurückstellen, um einmal noch den Kanzler stellen zu dürfen. Die Neos möchten den Winter ganz abschaffen, dann sei Schluss mit der kalten Progression. Die Landeshauptleute fordern, dass sich jedes Bundesland seine Zeit aussuchen darf. Wozu ist man sonst Sonnenkönig? Nur aus Kärntens FPÖ heißt es, die Zeitumstellung sei schon egal: Denn in Kärnten sei die Sonne bereits vor Jahren vom Himmel gefallen. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2019)

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