Trümmerfrauen

Theresa May hat sie schon hinter sich, die irrationalen Intrigen und boshaften Stänkereien – von Männern wohlgemerkt, von Partei-„Freunden“. Sie wirft den Bettel hin und kann dem weiteren Bedeutungsverlust ihres Landes von außen zusehen.


Auch Andrea Nahles hat's hinter sich gebracht. Die Erleichterung nach ihrem sehr stillen Abschied von Partei und Fraktion war zu spüren. Man vergönnte es ihr. Und niemand meldet sich aus den Reihen, um das Panier zu ergreifen. Schon gar kein Mann . . .
Angela Merkel hingegen hält sich noch eisern am Steuerrad fest, aber das bevorstehende Ende der GroKo wird auch ihre Herrlichkeit abrupt beenden. Ihr Eintrag ins Geschichtsbuch der Deutschen wird sich äußerst zwiespältig gestalten, das weiß sie.
Und jetzt auch noch Annegret Kramp-Karrenbauer. Wie aus heiterem Himmel ist die Diskussion um ihre Führungskompetenz losgebrochen, keiner kann sie mehr einfangen. Und in Hannover sitzt ein lachender Friedrich Merz. Und wartet. Und wartet.
Angesichts dieser unerfreulichen Schicksale der Geschlechtsgenossinnen kann sich Joy Pamela Rendi-Wagner ja geradezu glücklich schätzen. Keiner will den Job. Umgeben von Drittklassigkeit, wird sie wohl erst dann gehen müssen, wenn es wieder fette Posten zu verteilen gibt – für Männer, was denn sonst! (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

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