Sommerfrische

Oh,du Labsal Sommerfrische! Hochsommerliche Ruhe, weit weg von der betriebsamen Millionenstadt, weg von ihrem Strom an „News“, der niemals versiegt.

Es täte allen gut, die Gazetten erst mit einem Abstand von zwei Wochen zu konsumieren. Eine Blütenlese: Da tritt in so gut wie allen Zeitungen ein junger Mann ins Scheinwerferlicht der ORF-„Sommergespräche“, der sich schon bei der Ibiza-Affäre hervorragend schlug. Der Jungspund konnte all die Tücken vermeiden, deren Opfer die alten Küniglberger seit Jahr und Tag sind: Arroganz, Voreingenommenheit bis zu blanker Häme. Der Jüngling vermied all das. Und zeigte den selbst ernannten Stars, wie man es macht. Wie man es machen sollte . . . Jüngeren Datums ist das Geschwurbel um den sogenannten Historikerbericht der Freiheitlichen. Aus der Bedrängnis der Liederbuch-Affäre geboren, sollte die Entstehungsgeschichte des VdU und der FPÖ dokumentiert werden. Ein Unterfangen, das den Keim des Scheiterns in sich tragen musste: Keine andere Partei wurde bereits so akribisch untersucht. Regalmeter an erstklassiger Literatur existieren, auch diese Zeitung hat sich darum Verdienste erworben. Was also sollte Neues gefunden werden? Nein, es ist schon gut, dass das nächste Zeitungspaket auf die Alm erst in einer Woche kommt. Bis dahin, grüß Gott! (hws)

Reaktionen an: hans-werner-scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2019)

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