CDU-Mann mit Häkelschwein

(c) EPA (MICHAEL KAPPELER)
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Deutschlands neuer Umweltminister Peter Altmaier ist ein begabter Kommunikator.

Lieber Peter Altmaier, chatten Sie am Sonntag mit ZDF Berlin? Wenn ja, gibt mir mein Chef ein Eis aus.“ Antwort: „Eis ist eh ungesund. Jederzeit gern, aber bis zur offiziellen Ernennung am Dienstag trete ich öffentlich nicht auf.“ Dieser Dialog fand auf Twitter statt, denn CDU-Mann Peter Altmaier ist schließlich ein moderner Politiker, und als solcher bedient man sich des Kurznachrichtendienstes.

Im Gegensatz zu vielen Kollegen nimmt man es Deutschlands designiertem Umweltminister jedoch ab, dass er vom „Twitter-Virus“ infiziert wurde. Und er lässt nicht twittern, sondern tut dies nachweislich selbst. Selbstverständlich ist er auch stolzer Besitzer des in diesen Kreisen beliebten Häkelschweins.

Was den ehemaligen EU-Beamten Altmaier, der in seiner jovialen Art so gar nicht dem Klischee eines Brüsseler Bürokraten entspricht, in den Augen Angela Merkels für seinen neuen Posten befähigt, sind freilich andere Qualitäten: Er ist bedingungslos loyal, ein guter Kommunikator, und er ist geübt darin, widerstreitende Interessen unter einen Hut zu bringen. Als Umweltminister, der das Großprojekt „Energiewende“ umsetzen muss, kann der bisherige parlamentarische Geschäftsführer letztere Eigenschaft gut brauchen. Bleibt abzuwarten, ob es dem für seine Küchenkünste bekannten Saarländer gelingt, auch die Energiewirtschaft einzukochen. hd

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.05.2012)

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