Wie Trump lernte, den Sozialismus zu lieben – nur welchen denn?

Mit einem Linksruck machen die Demokraten dem US-Präsidenten vor der Wahl 2020 ein Geschenk. Er glaubt an die Macht eines Schimpfworts.

In der Rede an die Nation Anfang Februar wirkte der Passus noch etwas verkrampft: „Amerika wird niemals ein sozialistisches Land sein.“ Ja, eh! Wer würde das schon wollen? Sozialismus galt und gilt in den USA als Schimpfwort. Vor allem auch, weil eine Mehrheit der Amerikaner in guter alter Kalter-Krieg-Tradition Sozialismus mit Kommunismus gleichsetzt. Das kann dann schon zum Wahlkampfschlager taugen.

Seit seiner Reichsparteitag-Versammlung im Bundesstaat Michigan Ende März kann jeder wissen, wohin Donald Trumps Reise 2020 gehen wird. Unter anderem beschuldigte er die „Sozialisten“, dass sie in ihrem Kampf gegen den Klimawandel „alle Gebäude in Manhattan niederreißen“, jeder Familie nur ein Auto erlauben würden.

Alle Anzeichen deuten auf Panikmache im Präsidentenwahlkampf 2020. Und die Vorbereitungen laufen. So assistierte Vizepräsident Mike Pence kürzlich mit der Behauptung, eine Krankenversicherung für alle, der Kampf gegen eine Klimakatastrophe lasse Nationen verarmen, denn das sei Sozialismus. Dass es in Kanada seit Langem eine allgemeine Krankenversicherung gibt, das Land aber keinesfalls in Armut versinkt, ficht den Ideologen nicht an.

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