Quergeschrieben

Wenn Schlepperbanden die „Flüchtlingshelfer“ finanzieren

Aus dem moralischen Dilemma, illegale Migranten im Mittelmeer ertrinken zu lassen oder nach Europa zu schaffen, gibt es durchaus einen Ausweg.

Als Außenminister Sebastian Kurz vor gerade einmal vier Wochen forderte, den „NGO-Wahnsinn“ vor der libyschen Küste zu stoppen, wurde ihm vor allem von der SPÖ prompt ein Hieb mit der Unmenschlichkeitskeule verpasst. Selbst Bundeskanzler Christian Kern hielt es für notwendig, Kurz zurechtzuweisen: „Wenn's dann darum geht, Menschen aus dem Meer vor dem Ertrinken zu retten, dann geht das vor jeder politischen Überlegung.“

Mittlerweile fordert der gleiche Kanzler, Migranten aus Afrika nicht mehr in die EU, sondern in Lager am afrikanischen Kontinent zu verbringen – wohl eher weniger aus humanitären, denn aus genau solchen „politischen Überlegungen“. Und die italienische Justiz ermittelt neuerdings gegen ein Dutzend NGOs, bei denen der dringende Verdacht besteht, Helfershelfer der Schleppermafia zu sein. Also genau das, was Kurz im März als „NGO-Wahnsinn“ zu Recht gebrandmarkt hat.

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