Quergeschrieben

„Der gewalttätige Antisemitismus kommt heute nicht von rechts“

Das antisemitische Gedankengut mancher Ewiggestriger ist eklig – aber die reale Gefahr kommt von ganz woanders.

Der ebenso streitbare wie angesehene französische Philosoph Bernard-Henri Lévy hat bei der jüngsten Wiener Antisemitismus-Konferenz eine beachtenswerte These formuliert. Es gebe heute, meint er, gleich drei Quellen des Antisemitismus in Europa: „Die altmodischen Rechtsradikalen, sofern es sie noch gibt, sind Feinde der Juden. Die Neue Linke ist sicher ein heftiger und noch dreisterer Gegner. Und der radikale Islamismus hält Juden für sein Hauptziel.“

Interessant daran ist, dass für Lévy alte wie neue Nazis in diesem Kontext offenbar die geringere Gefahr darstellen: „Dieser Mechanismus ist weithin bekannt. Der Mechanismus hingegen, mit dem die linke Bewegung Boycott, Divestment and Sanctions (die u. a. zum Boykott von Waren aus Israel aufruft, Anm.) oder der Antizionismus zum Schlimmsten führen können, ist noch nicht so gut bekannt und deshalb vermutlich gefährlicher.“

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