Quergeschrieben

Europa droht an postheroischer Hypermoral zu scheitern

Die nachhaltige Sperre der Migrationsrouten über das Mittelmeer ist kein militärisches, sondern vor allem ein mentales Problem der Europäer.

Wann immer, wie auch in dieser Woche, im TV Bilder von Schiffen zu sehen sind, die mit Hunderten Migranten an Bord ein paar Tage lang keinen sicheren Hafen in Europa anlaufen dürfen, hat jeder halbwegs zur Empathie fähige Mensch wohl nur einen Gedanken: Lasst diese Leute doch endlich irgendwo an Land. Angesichts von mittlerweile Millionen illegaler Migranten ein Fall von „a schon wurscht“, wie man das in Wien zu formulieren pflegt. Passiert ja dann irgendwann auch eh immer, auch die Migrantenfähre Lifeline konnte letzten Endes nach einer kleinen Odyssee in Malta festmachen.

Das Problem dieser menschlich verständlichen Haltung ist, dass sie à la longue mehr Probleme schafft als sie löst, mehr Tote herbeiführt, als sie kurzfristig vermeidet, und insgesamt mehr Leid verursacht, als sie kurzfristig lindert.

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