Warum schenken wir den ORF nicht einfach den Zusehern?

Solang der ORF dem Staat de facto gehört, kann die Anstalt nicht unabhängig von der Politik sein. Alles andere ist Larifari.

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Dass er die Technik des harten Interviews gut beherrscht, hat „ZiB 2“-Anchorman Armin Wolf schon oft bewiesen. Doch in den vergangenen Tagen hat er der Öffentlichkeit ein ganz anderes, bisher verborgen gebliebenes Talent offenbart: die Kunst der intellektuellen Bilokation. Dabei handelt es sich um die Fähigkeit, gleichzeitig zwei Positionen zu vertreten, die man nicht so leicht gleichzeitig vertreten kann. Wäre es biologisch nicht eher unwahrscheinlich, könnte man fast die Existenz zweier Wölfe gleichen Aussehens, aber unterschiedlicher Auffassungen vermuten.

Der eine Wolf hat dieser Tage bei einer Preisverleihung erklärt: „Ich würde mir wünschen, dass der ORF (. . .) schmissige Dokumentationen und scharfe Satire nicht nur produziert, sondern auch sendet, und das ohne Piep. Denn: Zu Tode gefürchtet ist auch tot.“ Man kann das nicht anders verstehen denn als Vorwurf, die ORF-Führung knicke vor den Wünschen und Befindlichkeiten der Regierung ein. (Hintergrund ist eine Reportage über Burschenschafter, für die sich kein Sendeplatz findet, sowie eine gegen den FPÖ-Chef gerichtete Satire, in der eine Pointe durch ein Piep ersetzt wurde.)

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