Der Krieg gegen die Sprache zeugt vom Chaos in den Köpfen

Im Muff der Behörden, Schulen und Hochschulen gedeiht die aggressive Ideologie des Sprachgenderismus. Der Schaden, den sie der Sprache zufügt, ist enorm.

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Es vergeht kein Tag, ohne dass der Zeitgeist eine Sau durchs Dorf treibt. Eine Folge davon ist, dass die Grenze zwischen Ernst und Satire verblasst. Immer öfter schwant dem Leser bei der Lektüre von Zeitungen, insbesondere beim Klicken durch Tweets und Postings, dass er nicht mehr weiß, ob er den Kakao, der ihm da serviert wird, stehen lassen oder trinken soll. Manchmal hofft man, es möge sich um eine Satire handeln, etwa beim Manifest „Kinderfrei statt kinderlos“ der deutschen Lehrerin Verena Brunschweiger. Aber nein, ihre Fortpflanzungsverweigerung ist dermaßen humorbefreit, wie es nur eine enragierte Feministin zustande bringt.

Ein Schelm hingegen ist der irakische Schriftsteller Abbas Khider. Er lebt seit 19 Jahren in Deutschland und beherrscht die deutsche Sprache so perfekt, dass er sich eine migrantenkompatible Rundumvereinfachung ausgedacht hat („Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch“, Hanser 2019). Das sieht dann so aus: „Ali Baba ist sehr glucklich, weil er kann verzichten jetzt auf de Verb an de Ende von de Nebensatz.“ Scherz, Satire, Ironie oder tiefere Bedeutung? Wohl Satire, aber kann man sich dessen wirklich sicher sein? In den 1990er-Jahren wurde die sinnlose Rechtschreibreform mit dem Argument oktroyiert, die Schüler machten zu viele Fehler.

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