Quergeschrieben

Wenn's denn schon so sein muss, warum muss es so lang dauern?

Auch anderswo ging es bei wichtigen Wahlen sehr brutal zu, aber es gab dort gelegentlich Lichtblicke, an denen sich unsere Politiker orientieren könnten.

Am 18. April las man erstaunt, dass die britische Premierministerin, Theresa May, schlagartig Neuwahlen für das Unterhaus angekündigt hatte. Am 8. Juni werden diese Wahlen stattfinden. In Österreich quälten sich die politischen Entscheidungsträger ein paar Tage lang, bis endlich am 15. Mai, dem Tag der heiligen Sophie (das griechische „sophía“ bedeutet Weisheit), bekannt gegeben wurde, dass das Parlament im Juni Neuwahlen beschließen wird. Diese werden – sicher ist es erst nach gefasstem Beschluss – wohl am 15. Oktober stattfinden.

Der Unterschied zwischen Großbritannien, trotz erblichen Königtums das Mutterland der modernen Demokratie, und Österreich ist in dieser Hinsicht flagrant: Gezählte 52 Tage, keine zwei Monate umfasst im Vereinigten Königreich die Zeitspanne zwischen Ankündigung und Abhaltung der Wahl. In Österreich umfasst diese Dauer auf den Tag genau fünf nervtötende Monate, insgesamt 154 Tage. Das ist fast dreimal so lang wie auf den britischen Inseln.

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