Schweigen der Eltern ist nicht Silber, aber Reden Gold für die Kinder

Nicht mit den Kindern zu reden sei vielleicht der größte Fehler, den Eltern machen können, sagt Jugendpsychiater Bender. Es beeinflusst den gesamten Lebensweg.

Ob in Balkonien, am Meer, in den Bergen, am See: Nutzen Sie die Ferien auch dazu, mit Ihren Kindern zu reden, je mehr, umso besser, und idealerweise in ganzen Sätzen, nicht nur in Befehlstönen und Verbotslitaneien. Denn elterliche Wortkargheit hat Auswirkungen, nämlich: lebenslanges Sprachdefizit der Kinder.

Eine Studie der Universität Chicago zeigt den Zusammenhang zwischen elterlicher Redseligkeit und kindlicher Intelligenzentwicklung auf. Die kognitive und sprachliche Entwicklung muss, darüber sind sich Hirnforscher und Psychologen einig, wie jeder andere Muskel trainiert werden, und zwar von klein auf. Welches Schulmodell wir letztendlich als optimal für unsere Kinder erachten – Gymnasien, Neue Mittel- oder Gesamtschulen, differenziert oder eintöpfisch – ist so gesehen schon zweitrangig. Dieser Studie zufolge haben 20 Monate alte Kinder redefreudiger Mütter und/oder Väter 131 Wörter mehr in ihrem Wortschatz als gleichaltrige Kinder, die von ihren Erziehungsberechtigten mehrheitlich angeschwiegen werden. Vier Monate später beträgt die Differenz bereits 295 Wörter. Und wächst. Und wächst. Die Bedeutung des Sprechens mit Kindern für deren intellektuelle Entwicklung ist empirisch nachgewiesen.

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