Täter-Opfer-Umkehr ist schwieriger geworden: Auch für Täterinnen

Ein Jahr #MeToo also. Zuletzt plumpste in Österreich der Erl-König vom Thron; in Belgien wurden massive Vorwürfe gegen den Choreografen Jan Fabre publik.

Vermutlich prominentestes Opfer sexueller Übergriffe ist, 117 Jahre nach seiner Gründung, der Literaturnobelpreis, der in der vergangenen Woche nicht vergeben wurde. Einige Jurymitglieder waren aus Protest zurückgetreten, nachdem acht Frauen geklagt hatten, sie seien von Jean-Claude Arnaud, dem Ehemann eines Akademiemitglieds, sexuell bedrängt und/oder missbraucht worden. Die Juroren wurden nachbesetzt, Arnaud verschwindet für zwei Jahre hinter schwedischen Gardinen.

Einer, der den Nobelpreis nie erhielt, obwohl er über Jahrzehnte als Fixkandidat galt, war der im diesem Jahr verstorbene Schriftsteller Philip Roth. Sein großartiger Roman „Der menschliche Makel“ war literarische Vorlage eines Blockbusters, den Hollywood-Mogul Harvey Weinstein produzierte: ein menschliches Makel- und Ekelpaket, das zwar großartige Filme realisierte, aber ganz offensichtlich Hirn, Empathie und Manieren allzu häufig ins primäre Geschlechtsorgan auslagerte. Seine Karriere ist den Bach runtergegangen, wie auch die vieler anderer Sexmaniacs.

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