Die Bundesregierung, Wien und eine kriegerische Sprache

Die schwarz-blaue Koalition und das rot-grüne Wien befinden sich angeblich in einer Art Kriegszustand. Politische Debatten verlaufen mitunter martialisch.

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„Make peace, not war“ – immer wieder beschwor der vor Kurzem verstorbene, große israelische Schriftsteller, Intellektuelle und Friedensaktivist Amos Oz in Vorträgen und Interviews diesen Leitsatz. „Mach Frieden, führe keinen Krieg“ hätte derzeit auch in Österreich das Zeug zu einer politischen Handlungsanleitung.

Denn in unserem Land herrscht offenbar eine Art Kriegszustand, zumindest zwischen der Bundesregierung und Wien. Innenpolitische Beobachter liefern Kampfansagen von der Front – wie etwa, dass das rot-grüne Wien sich „im Sperrfeuer der Koalition“ befinde und „sturmreif geschossen“ werden solle. Der Unmut, der angesichts des häufigen Gebrauchs des Wortes „Krieg“ aufkommen könnte, wird mit dem Nachschub besänftigt, das Wort Polemik komme schließlich vom altgriechischen „pólemos“, und das bedeute eben „Krieg“.

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