Quergeschrieben

Wir werden die Kämpferinnen nach Hause holen müssen

In Ostsyrien ist der IS-Staat kollabiert. Samt jenen verblendeten Europäern und Europäerinnen, die dort ihr Heil suchten. Sie gehören dennoch zu uns.

Der Moment, in dem ein verbrecherisches System kollabiert, hat stets eine eigene Dynamik. Auf verlorenem Posten wird zunächst noch gekämpft. Jene Kommandanten, die intelligent und berechnend sind, nützen diesen Moment, um sich rechtzeitig abzusetzen. Jene hingegen, die verblendet genug sind, den eigenen Durchhalteparolen zu glauben, wehren sich mit der Kraft der Verzweiflung gegen die sichere Niederlage. Sie haben ja nichts zu verlieren. Sie wollen noch so viele Menschen wie möglich mit in den Abgrund reißen. Je totaler der Zusammenbruch, desto besser für sie. Denn desto weniger Zeugen gibt es für all das, was sie zuvor verbrochen haben.

Für die Mitläufer und Untertanen ist das ein schwieriger Moment. Die alte Macht ist noch nicht weg, sie ist noch fähig zu letzten brutalen Bestrafungsaktionen, aber bald schon werden die Sieger einrücken. Auf welche Seite schlägt man sich, und wann genau? Läuft man den Siegern mit einer weißen Fahne entgegen? Oder versteckt man sich, macht die Augen zu, und wartet, bis alles vorbei ist?

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