"Trümmerfrauen" werden wieder einmal zum Aufräumen geholt

Frauen gelangen am ehesten an die Macht oder an die Spitze, wenn die Arbeit wenig lohnend, der Karren verfahren oder die Lage trist erscheint.

Im März der Jahres 1918, der Krieg wütete bereits das vierte Jahr, schrieb ein junger Soldat seiner Frau einen Brief. Er stand an der Front, sie zu Hause, auf sich allein gestellt mit einem Baby, und musste im hungernden Wien ums Überleben kämpfen. „In den vergangenen zwei Jahren ließ ich dich machen, was du willst“, schrieb er vorwurfsvoll, „bloß das Kind ließ ich dich nicht zur Gretel geben. Sonst legte ich deinen Entschlüssen nichts in den Weg.“

Das kam nicht gut an: „Ich habe in den letzten Jahren wirklich viel geleistet“, antwortete sie gereizt, „und es ginge auf die Dauer unter diesen Verhältnissen nicht, neben dem Büro einen Haushalt zu besorgen.“ Der junge Mann hieß Adolf Schärf. Er wurde 1957 österreichischer Bundespräsident. Seine Frau, Hilda, starb früh, die Tochter Martha, verheiratete Kyrle, übernahm die Rolle der First Lady.

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