Der lange Arm der Ajatollahs und das Leid der Perser

Perser, die anders denken oder anders glauben, werden brutal unterdrückt und verfolgt. Konvertiten zum Christentum sind besonders gefährdet.

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Vor vierzig Jahren stürzten im Iran die Ajatollahs den Schah von Persien. Viele westliche Intellektuelle unterstützten damals die Revolution gegen den „US-Imperialismus“ und die Monarchie. Den religiösen Fundamentalismus, der sich alsbald als brutales System der Unterdrückung und Verfolgung entlarvte, übersah man geflissentlich.

Johanna – ihr wirklicher Name sei sicherheitshalber nicht erwähnt – wuchs in diesem System auf. Sie stammt aus einer muslimischen Familie und erlebte als kleines Mädchen, wie sich die Frauen völlig verhüllen mussten, die zuvor in Teheran nach der neuesten Mode gekleidet durch die Straßen flaniert waren. Sie erlebte den uniformen Drill in der Schule, wo es verboten war, Spaß zu haben, ja, wo überhaupt alles verboten war. Besonders eingeprägt hat sich ihr eine Szene, die den Anfang einer inneren Abkehr bedeutete. Sie war damals 13 Jahre alt, Koranschülerin, als sie mit ihrer Lehrerin einen Ausgang unternahm. Sie gingen zum Friedhof. Zu jener Zeit wurden tausende Menschen hingerichtet, eben wurde ein Opfer beigesetzt. Einige Leute standen am Grab und weinten. Die Lehrerin forderte die Kinder auf, Steine auf sie zu werfen, denn diese seien Feinde des Islam. Johanna war entsetzt. Von da an war ihr klar, dass sie in diesem System nicht leben wollte.

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