Volvos kleinstes SUV: Gar nicht klein, aber verspielt

Volvos Debüt im boomenden Segment der (nicht wirklich kleinen) SUVs: XC40.
Volvos Debüt im boomenden Segment der (nicht wirklich kleinen) SUVs: XC40.(c) Werk
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Neuvorstellung. Jetzt besetzt auch Volvo das Kompakt-SUV-Segment. Der XC40 führt die Designlinie seiner Brüder fort, jedoch mit charakterlicher Eigenständigkeit. Die Preise starten bei 31.600 Euro.

Bis zum XC90 von 2002 waren die Schweden mit Robustversionen ihrer Allradmodelle ausgekommen, um grobe Fahrbedingungen zu meistern. Als sich 2008 der Crossover-Boom noch nicht in der aktuellen Dimension abgezeichnet hatte, drückte das zweite, kleinere SUV, der XC60, dem Segment und der Marke seinen Stempel auf.

Mittlerweile gehört Volvo zum chinesischen Geely-Konzern, hat sich neu aufgestellt und liefert im Jahresrhythmus Modell um Modell. Topaktuell: der XC40. Er komplettiert das SUV-Portfolio um eine kompakte Version, wobei auch diese gut 1,7 Tonnen auf die Waage bringt.

Bei dem knapp über 4,4 Meter langen Modell (Radstand: 2,7 Meter) wollte man bei Volvo ein wenig mehr „aus sich herausgehen“. Das äußert sich unter anderem am Karosseriedesign, das mit nach innen gewölbtem Kühlergrill und eingezogenen Flanken samt keck hochragendem Heck doch von der strengen Glätte der größeren Brüder abweicht. Garniert ist es mit der charakteristischen Tagfahrlicht-Signatur.

Die Lackierungsvarianten kann man mit kontrastierender Dachfarbe ordern – in Weiß oder Schwarz –, im geräumigen und mit Ablagen praktisch sortierten, nach aktueller Volvo-Philosophie eingerichteten Interieur (wenige Knöpfe, viel Touch auf Bildschirme) kann man sich für Teppiche beispielsweise in „Lava Orange“ entscheiden.

Markenkult

Ein wenig Verspieltheit flattert in jedem Fall mit: Links sitzt an der Motorhaubenunterkante eine Flaggenflappe in Schwedenfarben.

Ein originelles Detail, das an der hinten etwas breiter geschnittenen Karosserie nicht aufträgt. Übertönt wird (unwahrscheinliches) Flattergeräusch entweder von der optionalen Soundanlage oder, bei angehobener Drehzahl, von den Motoren. Das sind zum Marktstart deren zwei, beides Turbo-aufgeladene Verbrenner mit zwei Litern Hubraum und vier Zylindern, gekoppelt an eine Achtgang-Automatik und permanent allradgetrieben. Der Benziner leistet nicht allzu markig spürbare 247 PS, bei forciertem Leistungsabruf kann er laut werden.

Der Diesel produziert 190 PS und kann (im gefahrenen Vorserienmodell) eine gewisse Brummigkeit nicht verleugnen.

Komfortabel abgestimmt ist das fein ausbalancierte Fahrwerk. Je nach Fahrmodus ist die Lenkung auf leichtgängiges Rangieren im Gassen-Winkelwerk oder auf akkurates Einlenken im Kurvengeläuf abgestimmt. In ersterem Fall wirkte sie sowohl im Benziner als auch im Diesel wenig gefühlvoll – an Präzision lässt sie jedoch nichts zu wünschen übrig.

Das Motorenoffert ergänzt Volvo ab dem kommenden Sommer um eine vorderradgetriebene und von Hand geschaltete 1,5-Liter-Benziner-Einstiegsvariante. Der neue, 156 PS starke Dreizylinder ist als Kooperationspartner für die künftige Elektrifizierung des Antriebsstrangs gedacht. Wann und wie genau die kommt, lässt Volvo einstweilen offen. (trx)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2017)

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