Rebell in heiligen Hallen: Das zweite Leben des Stratos

„Munari hatte sich immer an den Säulen gestört“: Hrabaleks Stratos mit zentraler Mittelsäule, 2005.
„Munari hatte sich immer an den Säulen gestört“: Hrabaleks Stratos mit zentraler Mittelsäule, 2005.(c) Jürgen Skarwan
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Auf dem Genfer Autosalon (ab 8. März) wird ein Wiedergänger des legendären Lancia Stratos zu sehen sein. Den Zündfunken dazu lieferte ein Wiener Designer schon einige Jahre zuvor.

Der Wiener Student Chris Hrabalek, damals Anfang 20, hatte eine Vision. Das ist in aller Regel etwas mehr, als selbst anspruchsvolle Bildungsstätten von ihren Absolventen erwarten. Für seine Abschlussarbeit am renommierten Royal College of Art in London war von Hrabalek das 1:4-Modell eines selbst entworfenen Fahrzeugs gefordert – aufwendig genug, doch kaum der Maßstab für eine Vision. Für Hrabalek musste es Originalgröße sein, eins zu eins, und auch beim Ort der Präsentation dachte er etwas größer: Das Modell sollte auf dem Genfer Autosalon stehen, dem traditionellen und weltweit beachteten Frühjahrsauftakt der Motorbranche.

Ratlos und amüsiert. Auch wenn Hrabalek nicht als Bettelstudent gelten konnte: Für diese Unternehmung musste ein Businessplan her. Es erwies sich als hilfreich, dass in der ganzen Materie bereits einmal eine Vision die tragende Rolle gespielt hatte: Bei jenem „automobilistischen Ur-Keil“, den das italienische Design-Atelier Bertone 1970 „den ratlosen und amüsierten Besuchern des Turiner Autosalons vorsetzte“, wie wir einem zeitgenössischen Bericht entnehmen.

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