Digitaler Rückspiegel

Jetzt wird auch der Rückspiegel digital

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Aerodynamikern und Stylisten ist er schon lang ein Dorn im Auge. Nun läutet Lexus das Ende des klassischen Rückspiegels ein: Kameras und Displays übernehmen - vorerst aber nur in Japan.

Wenn der neue Lexus ES im Oktober in Japan debütiert, dann fehlen zwei Dinge: Rückspiegel, wie wir sie kennen. Stattdessen ragen an der Seite nur zwei Stummel in den Fahrtwind, die jeweils eine Kamera beherbegen.

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Das Bild, das sie vom rückwärtigen Verkehrsgeschehen aufnehmen, wird im Innern des Autos auf zwei Displays gespielt. Und zwar klarer als mit herkömmlichen Spiegeln, heißt es bei Toyota, vor allem in der Nacht und bei schlechtem Wetter. Das Bild können zudem über Einstellungen justiert werden.

Den Ingenieuren im Windkanal sind die heute verwendeten Außenspiegel, deren vorgeschriebene Größe sich nach der Fahrzeuggröße richten, längst ein Dorn im Aug. Sie verschlechtern die aerodynamische Bilanz und entfachen Windgeräusche, die gedämmt werden müssen. Die viel kompakteren digitalen Bauteile würden auf beiden Gebieten klare Verbesserungen bringen. Die Designer setzen ohnehin schon längst auf kleine Kameras: Seit Jahren schon gibt es keine Konzeptstudie, die mit den herkömmlichen Ohrwascheln ausgestattet ist.

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Doch bislang war der Einsatz nur Kleinserienfahrzeugen mit Ausnahmegenehmigung erlaubt, etwa dem Aerodynamik- und Verbrauchswunder VW XL1 (Premiere 2014). Die erbrachte Bildqualität im XL1 hatte uns im damaligen Fahrtest nicht restlos überzeugt, doch die Technik ist schnell vorangeschritten und dürfte nun der herkömmlichen überlegen sein. 

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In Japan wurden die Bestimmungen 2016 so angepasst, dass Kameras zulässig sind. Lexus ist nun der erste Hersteller, der ein Großserienfahrzeug damit ausrüstet. Und vorerst auch nur in Japan. Man werde die Kundenrückmeldung abwarten, bevor man die digitalen Außenspiegel für andere Baureihen verwendet.

Absehbar wird sich die Gesetzeslage auch in Europa und den USA in diese Richtung ändern. Große Anbieter wie Bosch betreiben bereits Überzeugungsarbeit.

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