Mittelsitz in einem Exorzisten

Nichts gegen eine gepflegte Gnackmatte: McLaren F1 und sein Schöpfer, der Konstrukteur Gordon Murray, im Jahr 1993.
Nichts gegen eine gepflegte Gnackmatte: McLaren F1 und sein Schöpfer, der Konstrukteur Gordon Murray, im Jahr 1993.(c) GMD
  • Drucken

Mehr als ein Rekordhalter: Viele halten den McLaren F1 für das großartigste Auto des 20. Jahrhunderts. Vor 30 Jahren begann Konstrukteur Gordon Murray mit der Arbeit daran.

Exorcise“, nennt es Gordon Murray, austreiben. Aber nicht einem Dämon wollte er zu Leibe rücken, als er sich 1988 ans Zeichenbrett setzte, sondern den vielen Makeln, mit denen die Supercars jener Tage behaftet waren.

„Ich bin sie alle gefahren“, erinnert sich Murray, „und ich wollte ihnen die schlechten Dinge, für die sie eben auch bekannt waren, austreiben.“

Dazu zählte der Rennwagenkonstrukteur vor allem die versetzte Pedalerie, die üblicherweise aus Platzgründen nicht geradlinig ausgeführt werden konnte, und die den Menschen am Steuer der teuersten Autos, die man kaufen konnte, in eine patscherte Sitz- und Fahrposition zwang.

Das war der eine Grund für Murrays ungewöhnliche und absolut einzigartige Lösung – ein Fahrersitz exakt in der Mitte des Fahrzeugs. Der zweite: „Ich wollte, dass der Mensch am Steuer etwas Besonderes fühlt. Und die zentrale Sitzposition ist die direkteste Verbindung zur Formel 1.“

Schätzt Hawaiihemden, scherte sich nie um Diplomatie: Murray, 2018.
Schätzt Hawaiihemden, scherte sich nie um Diplomatie: Murray, 2018.(c) GMD


Durch die Decke. Das Auto, das Murray für den dafür gegründeten Zweig des Formel-1-Rennstalls McLaren 1993 präsentierte, machte auch gar kein Mysterium aus seinem Anspruch – es hieß schlicht McLaren F1. Ein Auto, das nicht wenige gewichtige Stimmen in der Branche für das genialste Auto des vergangenen Jahrhunderts halten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.