Ungewisse Zukunft: Europas kleinste Automarken

Elektrische Supersportwagen aus Kroatien: Rimac Concept One.
Elektrische Supersportwagen aus Kroatien: Rimac Concept One.(C) rimac-automobili.com
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Europas Kleinvolumenhersteller bauen zusammen weniger Autos im Jahr als die VW-Gruppe an einem einzigen Tag. Sie tragen schillernde, zum Teil weltberühmte Namen – und müssen für Ausnahmen kämpfen, um weiterhin existieren zu können.

Einige dieser Namen sind weltberühmt, andere hat man vielleicht noch nie gehört. Gemeinsam ist all diesen Herstellern, dass man ihre Autos nur selten auf der Straße sieht – das liegt an den geringen Stückzahlen, die sogenannte SVMs (für Small Volume Vehicle Manufacturers) produzieren, oder eleganter gesagt: an ihrer Exklusivität. Europas Bonsai-Automarken machen ihr Geschäft nicht mit der Masse. Das bedingt ein Geschäftsmodell, das konträr zu dem der globalen Autoindustrie angelegt ist, die auf brummende Fabriken und möglichst hohe Stückzahlen setzt.

Doch allzu beschaulich darf man sich auch den Alltag der durchwegs unabhängigen Manufakturen nicht vorstellen. Ohne Konzerne im Rücken fehlen ihnen zunehmend die Ressourcen, um in kostspielige Technologien zu investieren, wie sie im Schlepptau von EU-Verordnungen zum Standard im Autobau werden.

Österreichs einziger Autohersteller: Seit 2008 baut KTM den X-Bow.
Österreichs einziger Autohersteller: Seit 2008 baut KTM den X-Bow.(c) Joel Kernasenko / KTM Sportcar GmbH


Drittauto. Dies durchaus mit besten Absichten und guten Gründen, argumentiert Frédéric Aertsens vom Verband Esca, der in Brüssel seit 2009 die Interessen der kleinen Hersteller vertritt (siehe nebenstehendes Interview), „doch soll für ein Zweit- oder Drittauto, das nur in der Freizeit für Ausfahrten oder auf der Rennstrecke bewegt wird, von dem vielleicht nur ein paar Dutzend oder Hundert Exemplare im Jahr entstehen, wirklich das Gleiche gelten wie für Mainstream-Modelle, die zu Millionen unterwegs sind?“

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