Schmuckkästchen

Schön wie ein Diamant

Glänzendes Schmuckkästchen, in dem die Raute stilistisch eine tragende Rolle spielt: DS3 in Premierenausgabe.
Glänzendes Schmuckkästchen, in dem die Raute stilistisch eine tragende Rolle spielt: DS3 in Premierenausgabe.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Aber doch nur ein Stein? Mit dem kleinen Cross-over-SUV DS3 Crossback schuf die französische Designermarke DS ein Juwel, das sich vor allem im Inneren offenbart.

Rammstein, Neue-Deutsche-Härte-Rocker, drücken es in ihrer Ballade „Diamant“ so aus: „Du bist schön wie ein Diamant. Welche Kraft, was für ein Schein. Wunderschön wie ein Diamant. Doch nur ein Stein.“

Nun, das hat einiges zu tun mit dem DS3 Crossback, dem kleinen Cross-over-SUV von DS, Nobel- und Designermarke des französischen PSA-Konzerns. Das fängt gleich beim Diamanten an, denn die Basisform der Raute ist das zentrale Designelemente des 4,1 Meter langen DS3. Egal, ob berührungsempfindliche Tasten, Kipp- und Walzenschalter, Lüftungsklappen, die Architektur der massiven Mittelkonsole, alles voller Diamanten/Rauten, manche haben mehr als 100 Stück aller Größen gezählt.

Raute, wohin man sieht: Extravaganz im DS3-Cockpit.
Raute, wohin man sieht: Extravaganz im DS3-Cockpit. Clemens Fabry

Da ist der Kühlergrill, eine Fläche aus Rauten, gar nicht mitgezählt. In Topversion La Première mit 155-PS-Benziner und Achtgangautomatik sitzt man denn auch in einer Art Schmuckkästchen. Volldigitalisierte Anzeigen in angenehmen Farben; Schalter, Instrumentenumrahmungen und Designelemente aus satiniertem Chrom, Sitzbezüge und Dachhimmel aus kombinierbaren Farben, der LCD-Touchscreen erhaben mittig, haptisch angenehme Verkleidungen aus genähtem Leder und weichen Kunststoffen.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)

Versenkte Türgriffe

Das kleine, weiche Lenkrad will man nicht mehr loslassen, schon gar nicht, wenn man tüchtig beschleunigt. Der 1,2-l-Turbo-Dreizylinder jagt das leer rund 1250 Kilogramm schwere Auto in 8,2 Sekunden von null auf 100. Da war der Testverbrauch von 7,6 Litern (5,5 l offiziell) okay, das reichte für 450 km.

Dass einige Bedienelemente ungünstig platziert sind, etwa die Fensterheber in der Mittelkonsole, nimmt man halt, obwohl es die Aufmerksamkeit leicht ablenkt, als spleenig hin. Wir wollen die Systeme nicht aufzählen, die der Kleine hat, Rückfahrkamera, Einparkhilfe, das Fahrhelferleinzeugs, alles weitgehend Standard heute. In Grundversion ist der DS3 Crossback schon gut gefüllt.

Dass man aber doch in einem Klein-SUV sitzt, der größenmäßig näher am Polo ist als am Golf, baden die Leute im Fond aus, wo die Fußfreiheit gering ist und seltsame Fenstergeometrie die Sicht stört. Der Kofferraum ist mit 350 Litern mäßig, durchs Umklappen der Rücksitze steigt das Volumen auf 1050 Liter.

Dennoch, von außen kommt weniger Freude auf. Ja, nettes Ding mit schmalen Lichtern, Haifisch-Rauten-Kühlergrill, Ziereindellungen in den Türen. Und es hat was, wenn die in der Karosserie versenkten Türgriffe beim Annähern herausfahren. Ein Rivale zu Audi Q2, Mini Countryman, Seat Arona, Renault Captur. Aber irgendwie zu bullig, abgeschnitten, hochwasserhosenartig. Letztlich doch konventionell. Dass es sich um einen DS handelt, was von „Distinctive Series“ kommt, sich emotional aber an die legendäre Déesse anlehnt (1955 bis 1975 gebaute „Göttin“ von Citroën), ist außen nicht so ersichtlich. Dabei hat die 2009 initiierte Fahrzeugserie, seit 2014 eine eigene Marke, ohnehin zu kämpfen. Im Kernmarkt Europa implodierten die Absätze von rund 117.000 Stück (2012) auf 45.000 (2018).

In Österreich waren es heuer bis Juli 147 Stück, man hat es also schön exklusiv. Das liegt auch an den Kosten. Immerhin beginnt der günstigste DS3 Crossback (100 PS) bei rund 28.000 Euro, die Topvariante La Première bei 41.400. Zuzüglich einiger Extras wie des Hi-Fi-Systems kam unser Testwagen auf 44.779 Euro.

DS DS3 PURE TECH 155 EAT8

Maße. L/B/H: 4118/1791/1536 mm. Radstand: 2558 mm. Leergewicht: 1241 kg (EU). Kofferraum: 350–1050 Liter.

Motor. R3-Zylinder-Otto-Turbo, 1199 cm3. Leistung: max. 114 kW (155 PS) bei 5500/min, Drehmoment: 240 Nm bei 1750/min. Frontantrieb. Achtgang-AT.

Testverbrauch: 7,6 l/100 km.

Preis ab 33.600 Euro (Grundausstattung „So chic“).

Compliance-Hinweis:

Die Reisen zu Produktpräsentationen wurden von den Herstellern unterstützt. Testfahrzeuge wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.09.2019)

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