Elektroauto rast auf der Nordschleife allen davon

Eigentlich ist die Nordschleife des Nürburgrings Benzin-Revier. Doch der Nio EP9 stellt selbst den Lamborghini-Rekord vom März in den Schatten.

In nur 6 Minuten und 45,9 Sekunden hat der Nio EP9 auf der Nordschleife des Nürburgrings einen neuen Rundenrekord aufgestellt. Der Elektro-Supersportler rast damit selbst Lamborghini Huracan Performante (06:52:01) und Porsche 918 Spyder (06:57) davon.

Schnelle E-Autos

Der Rekord ist eine kleine Sensation. Dabei sind Elektroautos bereits schnell auf der Rennstrecke gefahren. Toyota zum Beispiel kam mit einem umgebauten Radical SR3 auf etwas mehr als 7:47 Minuten. Offiziell schnellstes Auto mit Elektro-Hilfe war bisher der Porsche 918. Ein Hybrid, bei dem der größte Anteil an 887 PS Systemleistung vom 608 PS starken 4,6-Liter-V8-Sauger kam. Mit 6:57 Minuten wurde er im Jahr 2013 gestoppt. Seitdem war nur der Lamborghini Huracan Performante schneller.

 Nio / NextEV

Kein Serienfahrzeug

Im Oktober 2016 stellte das Start-up NextEV mit dem 1360 PS starken Nio EP9 einen neuen Rundenrekord für Elektrofahrzeuge auf dem Nürburgring auf. Mit einer Zeit von 7 Minuten und 5,12 Sekunden hat das elektrische Supercar damals den bisherigen Rekord gebrochen. Der EP9 selbst ist natürlich kein Serienfahrzeug und kann in daher in dieser Kategorie auch keinen Rekord brechen – beeindruckend ist der Vergleich trotzdem. “Mit dem EP9 Rekorde aufzustellen und zu brechen dient dem einzigen Zweck, der Welt zu beweisen, dass wir über die technische Expertise verfügen, um in der Autobranche global erfolgreich zu sein”, erklärt der Nio-CEO Padmasree Warrior.

Audi e-tron Sportback In China werden so viele Autos wie sonst nirgends in der Welt verkauft. Zudem drängt die chinesische Regierung darauf, dass das Land zum Vorreiter bei Elektroautos wird.  Die Herstellern nützen die Fachmesse Auto Shanghai 2017 daher, um ihre neuesten Elektroauto-Konzepte vorzustellen. Audi etwa zeigt sein Showcar e-tron Sportback. (c) AFP (STR)

Die Ingolstädter haben darin gleich drei Elektromotoren mit insgesamt 320 kW Leistung (435 PS) verbaut. Die Reichweite soll mehr als 500 Kilometer betragen. Das erstaunlich marktreife Conceptcar gibt einen Ausblick auf Audis elektrisches SUV-Coupé, das 2019 zu einem geschätzer Preis von 80.000 Euro auf den Markt rollen soll. (c) AFP (STR)

Das Cockpit des e-tron Sportback sieht extrem aufgeräumt aus und steckt trotzdem voller High-Tech. Möglich machen das vor allem mehr als ein halbes Dutzend Touchscreens. Audi

Auch mit neuer Scheinwerfertechnik will Audi punkten: Zu den neuen Tagfahrleuchten, die mit LED-Technik und Micro-Spiegeln zahlreiche unterschiedliche Lichtszenarien zaubern können, gibt es deshalb Hauptscheinwerfer mit Laser-Beamern von jeweils mehr als 1,3 Millionen Pixeln. Audi

Weniger spektakulär geht es am Heck zu: Das Rücklicht zieht sich von links nach rechts über die Heckklappe und könnte ein Designmerkmal kommender Serienfahrzeuge sein. Audi

VW I.D. Crozz Auch die absatzstärkste Marke des Volkswagen Konzerns, VW, zeigte in Shanghai ein elektrisches SUV-Coupé namens I.D. Crozz. VW

Darin sind zwei Elektromotoren verbaut, die gemeinsam 225 kW (302 PS) liefern. Bis zu 500 Kilometer Reichweite und 180 km/h Maximalgeschwindigkeit gibt der Konzern an. VW

Mit dem futuristischen Sportwagen auf Stelzen beweisen die Niedersachsen zwar, wie wandlungsfähig ihre Elektro-Architektur ist und wie phantasievoll das Designteam mit der neuen Formensprache und den radikal reduzierten Innenräumen spielt. VW

Doch bis zum Serienmodell werden noch knapp drei Jahre vergehen. VW

Skoda Vision E Mit einem wuchtigen Coupé rollt Skoda in China ins Elektro-Zeitalter. Das Design der Studie stammt noch von Škodas Ex-Designchef Jozef Kaban, der kürzlich zu BMW wechselte. Skoda

Der knapp 4,70 Meter lange Crossover, ein Mix aus SUV und Coupé, soll in spätestens drei Jahren als Serienmodell auf dem Markt sein. Skoda

Angetrieben wird der seriennahe Vision E von zwei Elektromotoren. Die Systemleistung beträgt 225 kW (306 PS). Dennoch begrenzt Skoda die Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h – darüber würde die Batterie sonst zu schnell leer werden. Skoda

Der Hersteller verspricht mindestens 500 Kilometer mit einer Batterieladung fahren zu können. Skoda

Nio ES8 Ebenfalls in Shanghai vorgestellt wurde der siebensitzige SUV Nio ES8. Noch in diesem Jahr soll die Produktion beginnen. Das vorerst nur für den chinesischen Markt gedachte Fahrzeug soll ab dem Frühjahr 2018 verkauft werden. Das Start-up Nio hat in Shanghai allerdings weder Motorleistung noch Akkukapazität des ES8 verraten. REUTERS/ALY SONG

NextEV ist ein global agierendes Start-up Unternehmen mit Design-, Forschungs- und Entwicklungszentren in San Jose, Shanghai, München, London sowie an acht weiteren Standorten.
Weltweit sind bereits über 2000 Mitarbeiter für Nio tätig, davon allein in München mehr als 120 aus 27 Nationen. Im April hatte Nio den Plan bekanntgegeben, eine zweite Kleinserie mit zehn EP9 zu bauen. Der Preis liegt bei 1,48 Mio. US-Dollar.

(red.)