Jahrelang hatte der amerikanische Elektroautobauer Tesla weitgehend ein Monopol: Niemand baute große, strombetriebene Limousinen, die so alltagstauglich waren wie die Fahrzeuge aus Kalifornien. Doch jetzt kommt ernsthafte Konkurrenz auf den Markt – und Tesla kämpft nach wie vor mit Produktionsproblemen.
Man muss den Hut vor Elon Musk ziehen – trotz all seiner Trump-esken Tweets der vergangenen Monate. Bevor er Tesla gegründet hatte, hatten Elektroautos die Reichweite eines Steinwurfs und sahen aus wie Bewerber um den Titel des hässlichsten Autos.
2009 enthüllte Musk das Model S und läutete damit eine neue Ära ein. Ein Auto, schön wie eine Kombination aus einem Aston Martin und einem Jaguar, mit viel Charme, raffiniertem Design – man schaue sich nur die Armauflage bei den Türen an –, einem hervorragend verarbeiteten Innenraum, einem riesigen Kofferraum, verspielten Details (die Türgriffe fahren beim Öffnen und Schließen aus und ein) und einer revolutionären Steuerung des ganzen Fahrzeugs durch einen einzigen, großen Touchscreen.
Dazu kamen eine bisher ungehörte Reichweite für Elektroautos – 480 Kilometer –, eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und eine Beschleunigung, mit der der Tesla selbst manchen Ferrari hinter sich ließ. Aber schon 2009 zeigte sich das Problem, an dem Tesla noch heute leidet.
Es dauerte drei Jahre, bis das Elektroauto endlich an die Kunden ausgeliefert wurde.Eigentlich wollte man 2012 bereits 20.000 Fahrzeuge im Jahr bauen. Tatsächlich jubelte der damalige Vizepräsident, George Blankenship, im August 2012 darüber, dass eben das 100.Model S die Fabrik in Fremont in Kalifornien verlassen habe.