Kleintransporter: Schöne neue Welt der Hochdachkombis

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Aus einem Partner wird ein Rifter: Die neue PSA-Konzernallianz mit Opel im Boot bringt auch ein neues Gemeinschaftsprodukt von Opel, Peugeot und Citroën hervor.

Im Marktsegment der Hochdachkombis und Kastenwagen haben bislang Opel mit Fiat und Peugeot mit Citroën zusammengearbeitet. Durch die Eingliederung von Opel in den PSA-Konzern (Peugeot/Citroën/Opel) wurde auch die Zusammenarbeit neu sortiert. Das heißt, PSA/Opel entwickelten in neuer Zusammenarbeit einen Nachfolger des Opel Combo, Peugeot Partner und Citroën Berlingo.

Alle drei bauen auf einer gemeinsamen Plattform auf und sind ab der A-Säule auch optisch so gut wie identisch. Größere Unterschiede gibt es hingegen in der Frontgestaltung, die zur besseren Erkennbar- oder Unterscheidbarkeit dem jeweiligen Markengesicht angepasst wurde.

Rifter statt Partner

Peugeot verpasste seinem Modell auch einen neuen Namen: Aus Partner wurde Rifter. Von seinen Geschwistern unterscheidet sich der Rifter vor allem durch die Kunststoffbeplankung über den Radkästen. Die Grundform des Lasters wurde beibehalten, die Front wird von einem schmalen Kühlergrill dominiert, in dessen Mitte das Markenlogo mit dem Löwen prangt. Das Design des Franzosen wirkt erwachsen und geradlinig.

Das neue Modell ist etwas größer als der alte Partner und wird wie sein Vorgänger in zwei Größen angeboten. Er ist je nach Wunsch 4,40 oder 4,75Meter lang. Wenn der Rifter mit der optionalen dritten Sitzreihe ausgestattet ist, können bis zu sieben Personen mitfahren. Der Marktstart findet im September statt.

Schon die auf fünf Passagiere ausgelegte Standardversion bietet ein Ladevolumen von mindestens 597 Litern, bei langem Radstand sogar ein Mindestgepäckvolumen von 850 Litern. Bei umgelegten Rücksitzen wächst das Gepäckvolumen der Standardversion um mehr als das Dreifache auf bis zu 2126 Liter und von der Langversion auf bis zu 2693 Liter.

An Motoren werden zwei Benziner mit 110 und 130 PS sowie drei Diesel mit 75, 100 und 130 PS angeboten. Verkaufsstart ist September.

Opel Combo Life

Opel präsentierte mit dem Combo Life die fünfte Generation des Allrounders. Optisch unterscheidet sich der Rüsselsheimer durch das Opel-Markengesicht von seiner Plattformfamilie. Das zeigt der mit einer breiten Chromleiste durchzogene Kühlergrill, der den Opel-Blitz in der Mitte optisch mit den Scheinwerfern verbindet: Ebenfalls optisch recht gelungen.

Anders als beim Citroën Berlingo und Peugeot Rifter fehlen dem Opel aber die „Airbumps“ im unteren Bereich der Türen, wie sie dem Peugeot hauptsächlich als Blickfang und Designstatement dienen. Stattdessen findet sich hier eine schlichte Kunststoffbeplankung. Zu den Topinnovationen des Combo Life zählen ein Head-up-Display, ein Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung oder die aus anderen Opel-Modellen bekannte Frontkamera, die auch zuständig für die Verkehrsschilderkennung und den Spurhalteassistenten ist.

Eine Neuheit bei den Assistenzsystemen ist der Flank Guard. Das aus zwölf Sensoren bestehende System warnt beim Rangieren im niedrigen Geschwindigkeitsbereich davor, dass eine Fahrzeugseite ein Hindernis wie Pfeiler oder Wände streifen oder mit ihm kollidieren könnte. Die Sensoren warnen den Fahrer über den Infotainmentbildschirm, falls sie eine drohende Kollision erkennen.

Die aus dem Opel Grandland X bekannte elektronische Traktionskontrolle IntelliGrip soll für eine dauerhafte Kraftübertragung in den verschiedensten Fahrsituationen sorgen. Das System passt die Kraftverteilung an die Vorderräder an, lässt gegebenenfalls Schlupf zu und verändert die Schaltpunkte beim Automatikgetriebe sowie die Kennlinie des Gaspedals.

Der Opel Combo Life soll noch vor dem Sommer seinen Marktstart erleben. Von allen dreien, Combo, Rifter und Berlingo, wird es in absehbarer Zeit auch Kastenwagenversionen in zwei Längen geben. Nicht zuletzt: Alle drei Modelle sind auch in der Kombiversion für Unternehmer vorsteuerbefreit.

Auf einen Blick:

Europas Nummer zwei. Die französische PSA-Gruppe, zu der die Automarken Peugeot, Citroën, DS Automobiles und Opel gehören, hat im Jahr 2017 weltweit mehr als 3,6 Millionen Fahrzeuge verkauft und einen Umsatz von 65,2 Milliarden Euro erzielt. In Europa wurden 2,38 Mio. Fahrzeuge abgesetzt.

Die Gruppe gilt als Europas zweitgrößter Hersteller nach Volkswagen. Stand der Mitarbeiter weltweit: 208.000.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2018)

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