Studie: Lieferkette nicht im Blick

Das Beratungsunternehmen Deloitte präsentiert Einschätzung von Einkaufsleitern aus 39 Ländern.

Nur die wenigsten Unternehmen haben einen Überblick über ihre gesamte Lieferkette. Das ist ein wesentliches Ergebnis des aktuellen Global CPO Survey von Deloitte, in dem rund 500 Einkaufsleiter aus 39 Ländern befragt wurden. Vor allem in puncto Transparenz der Lieferanten herrscht Optimierungsbedarf. 65 Prozent der befragten Chief Procurement Officer (CPO) haben abseits ihrer Direktlieferanten begrenzten bis gar keinen Überblick über die Lieferkette. Nur sechs Prozent geben an, die Supply Chain vollständig erfasst zu haben. Dabei ist die Nachvollziehbarkeit laut Deloitte nicht nur für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch für die Risikoplanung essenziell. „Ein lückenhafter Überblick über die Lieferkette kann ein großes Geschäftsrisiko darstellen“, erklärt Alexander Kainer, Partner bei Deloitte Österreich. „Um Risken zu verringern, sollten Unternehmen die Kontakte zu Lieferanten auf allen Ebenen wieder stärken und einen Fokus auf Zulieferer in unsicheren Regionen legen.“

Laut dem Bericht setzen CPOs zurzeit verstärkt auf Innovation. Für 58 Prozent haben die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie die Erschließung neuer Märkte Priorität. 20Prozent planen Expansion durch Akquisitionen. Acht von zehn Einkaufsleitern sehen die Kostenreduktion als wichtige Aufgabe. Bei mehr als der Hälfte steht auch Risikomanagement ganz oben auf der Agenda. „Unter den österreichischen Einkaufsleitern führen vor allem eine potenzielle Schwächung der Eurozone und zu geringe Kreditrahmen für Unternehmen zu Verunsicherung“, sagt Kainer. Was die Digitalisierung angeht, so hat erst ein Drittel eine Strategie, die es selbst als zielführend einschätzt. Noch unvorbereiteter dürften die Mitarbeiter sein. Ihnen attestieren nur drei Prozent der CPOs die Fähigkeit, das Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2018)

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