11. April 2007: Marco und Charlotte lernen sich im Badeort Side kennen. Nach einem Discoabend mit anderen Jugendlichen landen die beiden im Hotelzimmer der 13-Jährigen. Was dort zwischen den beiden passiert, ist Gegenstand der Ermittlungen. 12. April: Die Mutter von Charlotte erstattet Anzeige. Marco W. wird im Hotel festgenommen. Er kommt in Untersuchungshaft.
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25. Juni 2007: Christian Wulff, Ministerpräsident von Niedersachsen, bittet die Türkei um Marcos Freilassung. Die Bundesregierung setzt sich für Hafterleichterung ein. 26. Juni: Marco sagt einer Zeitung, dass Charlotte die Initiative ergriffen hat. Außerdem soll sie sich als 15-Jährige ausgegeben haben. Sex hätte es jedenfalls nicht gegeben.
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27. Juni 2007: Das 13-jährige Mädchen äußert sich gegenüber der Presse zu dem Vorfall. Nach einem Streit sei Marco in ihr Hotelzimmer gekommen, um sich zu entschuldigen. Er habe sich auf sie gelegt, als sie geschlafen habe. Vergewaltigt habe er sie aber nicht. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg ermittelt gegen Marco.
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28. Juni 2007: Die türkische Justiz verhängt eine Nachrichtensperre, nachdem der türkische Generalstaatsanwalt den deutschen Medien "versuchte Beeinflussung der Justiz" vorwirft. Bundeskanzlerin Angela Merkel rät zu "Behutsamkeit und Ruhe". 29. Juni: Der Umgang der Türkei mit Marco wird von EU-Kommissar Günther Verheugen kritisiert. Die U-Haft sei nicht gerechtfertigt, meint er.
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6. Juli 2007: Nach eineinhalb Stunden Verhandlung wird der Prozess auf den 8. August vertagt. Marco bleibt weiterhin in Haft. 21. Juli: Der türkische Anwalt von Charlotte will eine Verurteilung wegen Vergewaltigung beantragen. Das könnte eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren bedeuten. Der Anwalt beruft sich hierbei auf ein ärztliches Gutachten. 6. August: Marcos Anwalt meint, der Schüler befindet sich an einem „psychischen Tiefpunkt“.
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8. August 2007:Der Prozess wird erneut vertagt - auf den 6. September. Marco bleibt in Haft, obwohl zwei Zeugen ihn entlasten. Ein Gutachter bestätigt, dass Charlotte nicht vergewaltigt wurde und an dem Abend auch keinen Geschlechtsverkehr hatte. Die "Bild"-Zeitung veröffentlichte einen Brief seiner Mutter, in dem sie über ihre Sorgen und Ängste schreibt. Das britische Mädchen wird psychologisch betreut.
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6. September 2007: Trotz der Forderung von türkischen und deutschen Anwälten, Marco zu entlassen, bleibt der Bub in Untersuchungshaft. Der Prozess wird erneut vertagt. 27. September: Die neuerliche Aussage von Charlotte belastet Marco schwer. Sie meinte nun doch, er hätte sie vergewaltigt. 28. September: Wieder wird der Prozess vertagt und Marco bleibt in Untersuchungshaft.
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26. Oktober 2007: Das britische Mädchen sagt via Videobotschaft vor dem türkischen Gericht aus. Marcos Verteidiger verlangen die Engländerin selbst befragen zu können. 1. November: Die Verteidiger stellen einen Befangenheitsantrag. Sie meinen, das zuständige Gericht sei nicht unparteiisch und wäre von Anfang an von der Schuld des Jungen ausgegangen.
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7. November 2007: Der vorsitzende Richter des Prozesses hat einen Antrag auf Entbindung von dem Verfahren gestellt. 20. November: Matthias Waldraff, einer der deutschen Anwälte des inhaftierten Schülers, hofft auf eine Freilassung vor Weihnachten. Er fordert die deutsche Politik auf, keine Appelle an die Türkei zur Freilassung von Marco zu richten.
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22. November 2007: Die Anwälte von Marco kündigen an, vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrecht Klage einzureichen. Die „Bild“-Zeitung berichtet, die Bundesregierung will der Klage beitreten, falls bei dem Gerichtstermin am 14. Dezember keine Entscheidung über die Haftentlassung des Schülers fällt. 27. November: Die Aussage von Charlotte liegt dem Gericht in Antalya endlich vor. Sie muss zwar noch übersetzt werden, dies soll aber bis 14. Dezember möglich sein.
(c) Reuters/Osman Orsal
14. Dezember 2007: Nach 247 Tagen in U-Haft wird Marco W. ohne Auflagen freigelassen und darf nach Hause fliegen. Der Prozess wird jedoch fortgesetzt - als nächsten Verhandlungstag legt das Gericht in Antalya den 1. April 2008 fest.
AP (Murad Sezer)
16. Dezember 2007: Nach seiner Entlassung sprach der 17-jährige Marco W. im Fernsehen über seine Zeit in türkischer Haft. Er habe zunächst an eine Verwechslung geglaubt. Selbst als er zum Gefängnis gefahren wurde, sei er noch überzeugt gewesen, dass "sich alles aufklären wird". "Es war eine sehr schwere Zeit, und ich brauche jetzt erst einmal sehr viel Ruhe", sagte Marco
AP (RTL Explosiv)
Verhängnisvoller Urlaubs-Flirt
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