Südoststeiermark: Mutter nach Familientragödie weiter in Lebensgefahr

APA/ERWIN SCHERIAU
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Ein 51-jähriger Oststeirer tötete Bruder und Schwester mit einem Küchenbeil und verletzte seine Mutter lebensgefährlich. Nun sucht man nach dem Motiv.

Nach der Bluttat am Samstag in St. Stefan im Rosental, bei der ein Oststeirer seine beiden Geschwister getötet und seine Mutter schwer verletzt hat, ist die 75-Jährige nach wie vor in Lebensgefahr. Über das Motiv konnte auch am Sonntag nur spekuliert werden, Erbstreitigkeiten wurden von der Polizei nicht bestätigt. Klarheit könnte in den nächsten Tagen die Befragung der Angehörigen bringen.

Die Tat ereignete sich am frühen Nachmittag in St. Stefan im Rosental im Ortsteil Dollrath (Bezirk Südoststeiermark). Ein 51-Jähriger tötete seine Schwester (56) und seinen Bruder (52) mit einem Küchenbeil und ging auch auf seine Mutter (75) los, die Frau überlebte mit schwersten Verletzungen. Sie wurde in der Nacht notoperiert und war Sonntag noch nicht außer Lebensgefahr. An eine Befragung der Frau war nach wie vor nicht zu denken, erklärte Polizeisprecherin Madeleine Heinrich.

Nachdem zunächst mit einem Großaufgebot an Polizei, Sondereinheiten, Hubschrauber und Hunden die Gegend um das Anwesen gesichert und nach dem Täter gesucht worden war, wurde er Stunden nach der Tat tot aufgefunden. Der 51-Jährige hatte sich in einer Scheune erhängt. Entdeckt wurden die blutüberströmten Opfer vom Sohn der getöteten Schwester. Dieser wollte mit seinem Onkel, der ebenfalls starb, einkaufen gehen. Er wird, ebenso wie weitere Angehörige, vom Kriseninterventionsteam betreut.

Freund der Mutter soll Waffen besitzen

Bei der Mutter wohnte auch deren Lebensgefährte, der zum Tatzeitpunkt nicht zuhause war. Er soll mehrere Schusswaffen besitzen, weswegen zunächst befürchtet wurde, der Täter könnte sich mit einer davon bewaffnet haben und auf der Flucht sein. Doch diese Waffen hatte der 51-Jährige nicht angegriffen, er attackierte mit einem Küchenbeil seine Familie. "Das passt nach ersten Ermittlungen auch zu den Verletzungen", sagte Heinrich. Eine Obduktion wurde angeordnet.

Im Mittelpunkt weiterer Erhebungen wird die Frage nach dem Motiv stehen. Dass es ein Familienzwist war, stand außer Frage, es dürfte bereits mehrfach Auseinandersetzungen gegeben haben. Ob aber tatsächlich ein Streit um das Erbe der Auslöser war, ließ sich laut Heinrich am Sonntag noch nicht sagen.

(APA)

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