54 Verletzte bei Zugunfall am Bahnhof Salzburg

SALZBURG: VERSCHUBUNFALL AM SALZBURGER HAUPTBAHNHOF
SALZBURG: VERSCHUBUNFALL AM SALZBURGER HAUPTBAHNHOFAPA/FMT / WOLFGANG MOSER
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Eine Verschublok ist heute früh am Salzburger Hauptbahnhof auf einen voll besetzten Nachtzug aufgefahren. Eine Frau musste operiert werden, die Unfallursache ist noch ungeklärt.

Am Salzburger Bahnhof wurden am frühen Freitagmorgen 54 Zugpassagiere leicht verletzt, als eine Verschublok auf einen voll besetzten Personenzug, den Nightjet 467 von Zürich nach Wien, auffuhr. Die Rangierlok hätte fahrplanmäßig Waggons des Nachtzugs aus Venedig mit Waggons des Nightjets aus Zürich zusammenhängen sollen. Dabei fuhr der Teil mit der Lokomotive um 4.46 Uhr auf die stehenden Waggons auf, sagte ÖBB-Sprecher Robert Mosser.

Der Großteil der Fahrgäste dürfte beim Aufprall noch geschlafen haben. Die Verletzungen sollen hauptsächlich durch herunterfallende Gegenstände verursacht worden sein. Das Gros der Verletzten konnte das Krankenhaus bereits am Vormittag wieder verlassen. Allerdings haben sich die Verletzungen bei einer Frau als schwerer herausgestellt, als zunächst vermutet wurde: Sie musste nach Rippenbrüchen und einem Milzriss am Vormittag operiert werden, wie Udo Berger, stellvertretender Ärztlicher Leiter am UKH sagte. "Alle anderen Patienten, die zu uns gebracht wurden, konnten ambulant behandelt werden", so Berger. Die Ärzte im Spital hätten es dabei vor allem mit Verletzungen wie Rissquetschwunden zu tun gehabt.

Das Rote Kreuz hatte die Unfallopfer nach dem Unglück zu etwa gleichen Teilen auf das Unfallkrankenhaus und das Uniklinikum Salzburg aufgeteilt. "Wir haben an der Traumatologie aktuell 25 Patienten des Zugunfalls vom Hauptbahnhof behandelt. Darunter waren zum Glück keine Schwerverletzten. Hauptsächlich mussten Kopfverletzungen mit Platzwunden, verschiedene Prellungen und eine Sprunggelenksverletzung versorgt werden", erklärte Jürgen Koehler, der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Salzburg, in einem kurzen Pressestatement.

Ursache unklar

Die bei dem Zusammenstoß unverletzt gebliebenen Fahrgäste wurden auf andere Züge umgeleitet. Laut ÖBB gab es im Frühverkehr keine Beeinträchtigungen für andere Reisende oder Pendler. Über die Höhe des Sachschadens lagen vorerst keinerlei Informationen vor.

Die Untersuchungen zur Klärung der Unfallursache laufen auf Hochtouren. "Die beiden Personenzüge sind mittlerweile von den Behörden freigegeben worden", sagte Mosser am Vormittag. Die Waggons sollen nun in den nächsten Stunden abtransportiert und die Gleise auf etwaige Schäden kontrolliert werden.

Hotlines für Angehörige

Von den ÖBB wurden zwei Hotlines für Angehörige verletzter Personen eingerichtet. Die Hotline im Landeskrankenhaus ist unter der Nummer 0572550, die Hotline im Unfallkrankenhaus unter der Nummer 05939344000 erreichbar. Man habe den Passagieren bei der Heim- und Weiterreise Unterstützung angeboten und werde mit jedem einzelnen Fahrgast Kontakt aufnehmen, sagte Mosser.

Nach dem Unfall im Zug zurückgebliebenes Reisegepäck wurde von ÖBB-Mitarbeitern aus den Waggons gebracht und für die Verletzten aufbewahrt. "Wir haben jenen Personen, die nach der Behandlung im Krankenhaus wieder zum Bahnhof gekommen sind, auch ein Taxi angeboten." Die unverletzten Fahrgäste wurden nach dem Unfall mit zwei planmäßigen Zügen weiter nach Wien gebracht. Durch den Vorfall kam es im übrigen Zugverkehr zu keinen Einschränkungen. Der Sachschaden sei laut Mosser momentan noch nicht abschätzbar.

(APA)

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