Pollenalarm und Allergieschub: Einübung in die aktuelle Landplage

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Getriggert von den warmen Temperaturen arbeiten derzeit die Birken auf Hochtouren, ihre Pollen loszuwerden. Wie lebt der Allergiker bei Warnstufe vier laut Pollenwarndienst?

Aufenthalte im Freien meiden. Die Haare abends waschen. Täglich den Kopfpolsterbezug wechseln. Die Kleidung nicht im Schlafzimmer wechseln, die getragene ebendort nicht aufbewahren. Schon gar nicht am Balkon auslüften. Den Körper wie eine mittelalterliche Burg aufrüsten: Mit Nasenspray, Augentropfen, Antihistaminika, Asthmaspray (prophylaktische Hübe) und reichhaltigen Cremes (im Ernstfall cortisonhältig) die Mauer machen gegen die Allergene, die unsere Körperoberfläche angreifen und in uns eindringen. Dann macht man in diesem Kampf, aktuell mit aggressiven Birkenpollen, sogar alles richtig: Hält sich an die eingangs aufgezählten Ratschläge – und doch rinnt, kratzt, juckt, röchelt und rasselt alles in und an einem. Das Gesicht, vor allem rund um die Augen: eine einzige Schwellung.

Es ist zum aus der Haut fahren. Nicht zuletzt wegen der ungebetenen Einflüsterungen vonseiten mancher Nicht-Allergiker - geradeso als wäre man schlicht zu blöd, dieses mehr, hach!, kosmetische denn gesundheitliche Problem zu lösen. Wo doch Kältekammer, Bioresonanz, Hyposensibilisierung, Homöopathie, Darmsanierung, traditionelle chinesische Medizin, westliche Schulmedizin, Fasten, Bachblüten, Diät, autogenes Training, transzendentales Meditieren und so weiter und so weiter locker Abhilfe verschaffen würden. Nein, so einfach ist das nicht. Was beim einen tatsächlich wirkt, taugt beim anderen vielleicht gar nichts. Eine Allergiker-Karriere ist quasi eine Bank: Sie dauert lange, beginnt nicht zwingend früh, sondern bricht auch unvermittelt über den Angejahrten herein. Sie hält sich oft wie ein treuer Freund, der sich in sogenannten „Mastjahren“, wie dies die Birke gerade erlebt, uns besonders oft besucht.

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