Tumore: Krebs für ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich

Im Bild: Krebszellen.
Im Bild: Krebszellen.(c) REUTERS (Fabian Bimmer)
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Die häufigsten Diagnosen 2016 waren 5558 bösartige Tumore der Brust bei Frauen und 5245 bösartige Tumore der Prostata bei Männern. Bei Frauen nahm sowohl Erkrankungs- als auch Sterberisiko an Lungenkrebs massiv zu.

Wien. Zum Jahresende 2016 haben 350.562 Menschen mit einer Krebsdiagnose in Österreich gelebt. Bei etwa der Hälfte aller neuen Fälle waren Brust, Prostata, Darm oder Lunge betroffen. Insgesamt führte bei 10.708 Männern und 9352 Frauen 2016 eine Krebserkrankung zum Tod. Damit waren Krebserkrankungen für ein Viertel der jährlichen Todesfälle verantwortlich (Platz eins: Herz-Kreislauf-Erkrankungen). 2016 erhielten in Österreich 21.652 Männer und 19.066 Frauen eine Krebsdiagnose.

Die häufigsten Diagnosen waren 5558 bösartige Tumore der Brust bei Frauen und 5245 bösartige Tumore der Prostata bei Männern, gefolgt von 4877 Tumoren der Lunge und 4517 Tumoren des Dickdarms bzw. Enddarms, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit. Auf Brustkrebs entfielen 29 Prozent der Neuerkrankungsfälle bei Frauen sowie 17 Prozent aller Krebssterbefälle. Damit war Brustkrebs bei Frauen auch die häufigste krebsbedingte Todesursache. Prostatakrebs machte knapp ein Viertel (24 Prozent) aller 2016 neu diagnostizierten bösartigen Neubildungen bei Männern aus und war 2016 für etwa jeden zehnten Krebstodesfall (elf Prozent) bei Männern verantwortlich.

Zunahme an Lungentumoren

Lungenkrebs stand 2016 mit 2868 Fällen bei Männern und 2009 Fällen bei Frauen jeweils an zweiter Stelle der Krebsneuerkrankungen (13 bzw. elf Prozent). Mit etwa jedem fünften Krebssterbefall nahm Lungenkrebs bei Männern den ersten Rang unter den krebsbedingten Todesursachen ein (23 Prozent), bei Frauen stand er nach Brustkrebs an zweiter Stelle (16 Prozent). Sowohl das Erkrankungs- als auch das Sterberisiko an Lungenkrebs nahmen in den vergangenen Jahren bei Frauen massiv zu.

In den vergangenen 20 Jahren nahm die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen von rund 35.300 auf mehr als 40.000 zu. Dementsprechend steigt die Krebsprävalenz – also die Anzahl der mit Krebs lebenden Personen an einem Stichtag seit Jahren an. Das hat vor allem damit zu tun, dass es immer mehr ältere Personen gibt und sich die Überlebenschancen im Fall einer Krebserkrankung verbessert haben. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2019)

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