Kinder und Jugendliche schlafen weniger und unregelmäßig

Der Mensch verbringt etwa ein Drittel seines Lebens schlafend.
Der Mensch verbringt etwa ein Drittel seines Lebens schlafend. imago/Photocase
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"Die Sterblichkeitsrate für Schläfer unter sechs und über neuneinhalb Stunden ist erhöht", warnt Bernd Saletu anlässlich des heutigen "Welltag des Schlafes". Obacht gilt vor allem für Ältere, Kinder und Jugendliche.

Der Mensch verbringt etwa ein Drittel seines Lebens schlafend. Und im besten Fall: mit gutem und gesundem Schlaf, anstatt mit Schlafstörungen. 2008 wurde von dem Weltverband für Schlafmedizin (WASM) der "Weltschlaftag" ins Leben gerufen, um auf die Auswirkungen von Schlafmangel sowie auf die Behandlung und Prävention von Schlafstörungen aufmerksam zu machen. Im Jahr 2019 fällt der "Feiertag" auf den heutigen Freitag, 15. März, und steht unter dem Motto "Healthy Sleep, Healthy Aging".

"Die Sterblichkeitsrate für Schläfer unter sechs und über neuneinhalb Stunden ist erhöht", warnt Bernd Saletu, Leiter des Instituts für Schlafmedizin im Wiener Rudolfinerhaus. Im Alter nehme die Gesamtschlafzeit ab, aber auch die subjektive Schlaf- und Aufwachqualität verändert sich. Das hat in Folge auch Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit, die Konzentration, das Gedächtnis oder die Feinmotorik älterer Menschen.

Wachbleiben für Kinder attraktiver

Doch nicht nur die Schlafdauer von Älteren nimmt ab, auch Kinder und Jugendliche schlafen tendenziell immer weniger und vor allem sehr unregelmäßig, sagt Gerhard Klösch von der Universitätsklinik für Neurologie an der MedUni Wien.

Dabei sind es weniger die organischen Schlafstörungen, sondern, dass für Kinder und Jugendliche das Wachbleiben viel attraktiver sei. Dafür sorgen die Freizeitindustrie und vor allem digitale Endgeräte. Empfohlen sind zehn bis zwölf Stunden Schlaf für die Jüngsten. Doch die meisten ruhen nur acht Stunden.

Somnologie als eigene Disziplin

Um die Relevanz des Schlafes mehr ins Bewusstsein zu rücken, wird die Schlafmedizin (Somnologie) in Österreich bald als eigene Disziplin angeboten. Derzeit werden entsprechende Ausbildner sowie Ausbildungsstätten gesucht, sagte der steirische Schlafforscher Reinhold Kerbl in Wien anlässlich des "Welttages des Schlafes". Sie soll als multidisziplinäre Spezialisierung in einem halben Jahr angeboten werden.

Die Schlafmedizin als eigene Disziplin aus der Taufe zu heben, sei dabei kein leichtes Unterfangen gewesen, da diese für sechs "Quellfächer" - Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Kinder- und Jugendheilkunde, Lungenheilkunde, Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie - eingeführt wird. Dazu mussten alle Fachgesellschaften ihre Zustimmung geben, sagte der Mediziner.

(APA/Red.)

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